Dresden - Die DREWAG baut für die Fernwärmeerschließung von Pieschen u. a. auf der Leipziger Straße ab der Gothaer Straße bis zum Alexander-Puschkin-Platz und weiterführend in der Erfurter Straße. Eine besondere Herausforderung sind die Bodenverhältnisse. Deswegen nutzt das städtische Versorgungsunternehmen besondere Techniken.
Die sogenannte Durchörterung in 2.50 Metern Tiefe hat bereits begonnen und soll noch bis zum 27. April andauern. Innerhalb des Projektes entsteht eine Fernwärmeversorgungsleitung (Durchmesser 40 cm) auf einer Länge von 280 Metern einschließlich der Durchörterung (2 x Schutzrohr Durchmesser 60 cm auf 39 Metern Länge) in der Leipziger Straße. Dazu müssen zwei unterirdische Bauwerke errichtet werden.
Die Bodenverhältnisse stellen sich wegen ihrer unterschiedlichen Materialien als schwierig dar. Zudem muss die in unmittelbarer Nähe befindliche Trinkwasserleitung und der Abwasserkanal beachtet werden, was eine sehr hohe Anforderung an die Genauigkeit des Rohrvortriebes stellt.
Aus diesen Gründen wurde eine spezielle Technologiebewertung durchgeführt. Im Ergebnis hat sich die DREWAG für den Einsatz des "Front-Steer-Verfahrens" entschieden. Dabei handelt es sich um ein gesteuertes Verfahren mit hoher Maßgenauigkeit (maximale Abweichung vom Ziel: 0,1%), bei dem das Bodenmaterial durch eine Abbauscheibe abgetragen und durch eine Schnecke zur Baugrube gefördert wird. Mit dem Verfahren lassen sich auch Steine bis 30 cm Kantenlänge abbauen.
Die Durchörterung wird durch genaue Messungen begleitet, bei denen die Gleislage der DVB vermessen wird, um nachzuweisen, dass keine Veränderung verursacht wurde. Im Anschluss werden die Fernwärmeleitungen (2 x Durchmesser 35 cm) in die Schutzrohre eingeführt. In der Startgrube wird dann das Armaturen- und Entleerungsbauwerk errichtet. Die Zielgrube wird nach Fertigstellung des Rohrbaues wieder geschlossen.
Die Arbeiten sollen bis voraussichtlich im August 2018 beendet sein und kosten rund 1,72 Mio. Euro. Das Gesamtprojekt Dresden Nord-West wird durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) über die Landeshauptstadt Dresden zur Reduzierung der CO2-Emission gefördert.