Sachsen - In Sachsen hat es im ersten Halbjahr dieses Jahres 4.378 Strafanzeigen wegen Sachbeschädigung durch Graffiti gegeben, wie aus der am Donnerstag veröffentlichten Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage aus der AfD-Landtagsfraktion hervorgeht.
Die meisten Anzeigen wurden mit 1.767 in Leipzig erstattet. Danach folgt Dresden mit 1081 erstatteten Anzeigen. Laut Angaben des Innenministeriums werden nur gut 14 Prozent oder 615 Taten aufgeklärt. Die Dresdner Polizei hatte dabei mit 16,7 Prozent die höchste Aufklärungsquote. In Leipzig wurden fast 12 Prozent, also 210 Fälle aufgeklärt.
Mehr als die Hälfte der Verfahren (2.943) wurden eingestellt, da die Täter nicht ermittelt werden konnten. Erziehungsmaßnahmen gemäß Jugendgerichtsgesetz wurden von der Staatsanwaltschaften in 34 Fällen verhängt. Weitere wurden gegen Geldbetrag und gemeinnützige Leistungen, andere wegen Geringfügigkeit, Schuldunfähigkeit oder deshalb eingestellt, weil der Aufenthaltsort der Beschuldigten unbekannt war.
Drei Verfahren endeten bei Gericht mit einer Einstellung, da bereits Maßnahmen erfolgten oder diese angeordnet wurden.
Die Zahl der Strafanzeigen im Zusammenhang mit Graffiti hat in den beiden ersten Corona-Jahren wieder zugenommen, nachdem sie 2019 auf 8010 gesunken war - von fast 10 000 drei Jahre zuvor. 2020 wurden 9712 registriert und 2021 insgesamt 8566. Die Bilanz für das erste Halbjahr bedeutet einen Rückgang im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2021 - dafür weist die Statistik 4850 Strafanzeigen aus. Die Aufklärungsquote hat seit 2015 von 19,9 Prozent auf 16,2 Prozent 2021 abgenommen. (mit dpa)