Mi, 28.02.2018 , 16:53 Uhr

Grippewelle bringt Kliniken an die Belastungsgrenze

Dresden/Sachsen - Die Grippe ist in Sachsen weiter auf dem Vormarsch. Im Vergleich zur Vorwoche hat die Zahl der gemeldeten Erkrankungen noch einmal zugenommen. Trotz Schulferien bleibt sie damit auch weiterhin auf einem hohen Niveau. Dies macht sich auch in den sächsischen Krankenhäusern bemerkbar.

Es ist eine angespannte Situation im Dresdner Uniklinikum. Mehr Menschen als sonst kommen derzeit in die Notaufnahme des Krankenhauses. Täglich verzeichnen die Ärzte allein hier etwa 20 neue Grippefälle. Neben den typischen Symptomen klagen die Patienten dabei vor allem über akute Atemnot. In der aktuellen Grippesaison grassiert ein sogenannter B-Virusstamm. Er wurde bei drei Viertel der bisher Erkrankten nachgewiesen. Laut Robert-Koch-Institut sorgt genau dieser Stamm für längere Grippewellen. Daher gelangen die Krankenhäuser an ihre Belastungsgrenzen. Auch in der Dresdner Uniklinik müssten deshalb einige Patienten auf den Gängen betreut werden. Betroffen sind vor allem ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen. Sie kommen häufig mit dem Rettungswagen in die Klinik. Die anhaltende Grippesaison macht aber auch dem Pflegepersonal zu schaffen. Denn vom aktuellen Krankenstand sind auch die Mitarbeiter selbst betroffen. Deshalb müssten derzeit mehr Patienten von weniger Personal behandelt werden. Ein möglicher Grund für die aktuelle Grippewelle könnte der Dreifach-Impfstoff sein. Er enthält nicht den zirkulierenden B-Virusstamm. Dennoch könnte eine Nachimpfung durchaus sinnvoll sein. Seit Beginn der Grippesaison im Oktober wurden allein in Sachsen fast 13.000 Grippefälle gemeldet. Neun Menschen sind an den Folgen der Krankheit verstorben. Das sächsische Sozialministerium geht nun aber davon aus, dass der Höhepunkt der Grippesaison erreicht sei.