Sachsen - In einer Studie zum Vergleich der Standortbedingungen für Familienunternehmen liegt Sachsen gemeinsam mit Bayern ganz vorne.

Der am Donnerstag vorgestellte Bundesländerindex des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) wurde von der Stiftung Familienunternehmen in Auftrag gegeben. Laut dem Index kam der Freistaat auf Platz zwei. Bayern war etwas attraktiver. Die Forschenden verglichen alle sechzehn deutschen Bundesländer miteinander.

Betrachtet wurden die Bereiche Steuern, Arbeit, Humankapazität, Infrastruktur und Institutionen. Die Kategorien wurden anhand der Ergebnisse einer Unternehmensbefragung gewichtet und flossen unterschiedlich stark in den Index ein - besonders wichtig war den Familienunternehmen demnach Arbeit und Humankapital und Infrastruktur.

Sachsen konnte der Untersuchung zufolge durch außerordentlich gute Rahmenbedingungen in den Bereichen Arbeit und Humankapital sowie Finanzierung punkten. In den Bereichen Steuern, Infrastruktur und Institutionen zeigte Sachsen jedoch deutliches Potential zur Verbesserung.

Der Freistaat könne durch gute Werte in den Teilindikatoren Kinderbetreuung, Schulbildung und Bildungsstand der erwerbsfähigen Bevölkerung glänzen. Zudem weise das Bundesland eine sehr niedrige Verschuldung und eine hohe Verfügbarkeit von Fördermitteln auf.

Bei dem Ranking auf den hinteren Plätzen unter den Flächenländern kamen Schleswig-Holstein, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz. Die drei Stadtstaaten Bremen, Hamburg und Berlin wurden getrennt von den Flächenländern untersucht, weil sie laut Autoren aufgrund struktureller Unterschiede nur schwer vergleichbar sind. Hier liegt Hamburg knapp hinter Berlin, Bremen schneidet schlechter ab.

Im Ranking seien Ost- und westdeutsche Bundesländer ähnlich verteilt, heißt es in der Studie. Das signalisiere, dass die anfänglich dramatische ökonomische Spaltung in den Jahren nach der Wiedervereinigung weitgehend überwunden seien. (mit dpa)