Dresden - Die Universitätsschule hat als bundesweit einzigartiges Schulprojekt eine positive Zwischenbilanz nach fünf Jahren gezogen. Die Schule, ein Gemeinschaftsprojekt von Stadt und TU Dresden, setzt auf mehr Flexibilität und Freiheit im Unterricht.
Professor Martin Heinrich von der Universität Bielefeld plädiert für eine Entfristung des Projekts, da die bisherigen Ergebnisse vielversprechend sind.
Schulleiterin Maxi Heß und die wissenschaftliche Leiterin Anke Langner betonen, dass Lernstandserhebungen zeigen, dass Schüler in Mathematik, Lesen und Schreiben gut abschneiden, obwohl der Unterricht auf Projektarbeit und selbstreguliertes Lernen setzt. Dieser Ansatz ist insbesondere in Zeiten des Lehrermangels interessant für andere Schulen. Im Juni absolvierten acht Schüler erfolgreich ihren Realschulabschluss, zwei davon mit Einser-Notendurchschnitt.
Die Universitätsschule Dresden kombiniert klassische Reformansätze aus der Montessori- und Freinet-Pädagogik sowie dem Jenaplan. Das Konzept legt Wert auf individuelle Lernwege, Talententfaltung und Eigenverantwortung. Rund 800 Kinder und Jugendliche besuchen die Schule, die trotz infrastruktureller Herausforderungen großen Zuspruch von Eltern und Lehrkräften erfährt. Für das Schuljahr 2024/2025 gab es so viele Anmeldungen wie nie zuvor.
Trotz der positiven Bilanz gibt es Herausforderungen. Der Neubau der Schule lässt auf sich warten, sodass weiterhin Unterricht in Containern und einem unsanierten Schulgebäude stattfindet. Auch fehlen Laborräume, Werkräume und eine angemessene Turnhalle. Schulleiterin Heß und Projektleiterin Langner betonen jedoch die Bedeutung des Modells, das Eigenständigkeit, Kreativität und Demokratieförderung in den Mittelpunkt stellt. (dpa)