Fr, 01.03.2024 , 11:16 Uhr

Zeitzeuge berichtet über seine Erlebnisse in der schicksalshaften Nacht

Hans Joachim Dietze erinnert sich an die Bombennacht von Dresden

Dresden - Hans Joachim Dietze war 15 Jahre alt, als am 13. Februar 1945 die Stadt Dresden durch Bomben getroffen wurde. Im Interview mit Sachsen Fernsehen teilt der heute 94-Jährige seine Erinnerungen an diese schicksalhafte Nacht. Dietze erlebte das Grauen hautnah mit und trägt bis heute die Mahnung "Nie wieder Krieg" in sich.

Hans Joachim Dietze war während der Bombennacht nahe dem Hauptbahnhof, als sein Elternhaus einen Volltreffer abbekam. Nur durch Glück konnten er, seine Mutter und sein Bruder dem Inferno im Keller entkommen. Sie fanden vorübergehend Schutz in einem nahegelegenen Hotel, das jedoch ebenfalls von Bomben getroffen wurde. Dietze und viele andere Menschen fanden Schutz in dem Keller des Hotels. Zwei Panzerschränke retteten ihm und seiner Familie wohl das Leben.

Später fand Dietze heraus, dass in diesen Schränken Unterlagen der Gestapo lagerten. Glücklicherweise wurden sie von einem Suchtrupp gerettet, wobei Dietze seine Kamera trotz Verbots mitnehmen konnte.

In den 80er Jahren wurde Hans Joachim Dietze Fremdenführer in Dresden und begab sich auf die Wege seiner Erinnerungen. Ein Schlüsselmoment ereignete sich 1983, als ein ehemaliger Bombenflieger unter den Teilnehmenden seiner Führung war.

Die Bombennacht von Dresden, wie sie auch in den Tagebuch-Einträgen von Victor Klemperer beschrieben wird, war eine der schlimmsten Tragödien des Zweiten Weltkriegs. Zwischen dem 13. und 15. Februar 1945 wurde die Innenstadt Dresdens durch vier aufeinanderfolgende Luftangriffe fast vollständig zerstört.

Die Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 markierte den Höhepunkt des Leidens, als britische Bomber Dresden angriffen und mit ihren Brandbomben eine verheerende Feuersbrunst entfachten. Diese wurde am Tag darauf durch amerikanische Bombardements verstärkt. Bis zu 25.000 Menschen verloren in diesen Angriffen ihr Leben, und die Stadt lag danach in Trümmern.

Die Zerstörung Dresdens war ein Akt gezielter Flächenbombardements der Alliierten gegen die Zivilbevölkerung, um deren Moral zu brechen.

Obwohl Dresden zu diesem Zeitpunkt keine kriegswichtigen Anlagen mehr beherbergte, fiel es den Bomben zum Opfer. Die Bombardierung von Dresden wurde auch von der NS-Propaganda genutzt, um den Durchhaltewillen der deutschen Bevölkerung zu stärken.
Die Erinnerungen von Hans Joachim Dietze stehen als Mahnung für künftige Generationen, die Grauen des Krieges nie zu vergessen und sich für eine friedliche Zukunft einzusetzen.