Fr, 22.02.2019 , 18:30 Uhr

"Hau den Lucas" #14 - Roller Derby

Dresden - Es gibt viele deutsche Meister in Dresden. Doch die jeweiligen Sportarten dazu sind noch recht unbekannt. Das möchte Redakteur Lucas ändern und hat sich Rollerderby beim SV-Mickten in Pieschen mal genauer angeschaut. Ob er sich bei der geballten Frauen-Power zurecht findet?

Geschichte

Roller Derby – das bedeutet sportliche Herausforderung, Teamgeist und natürlich auch eine gute Show. Roller Derby ist eine amerikanische Vollkontaktsportart auf Rollschuhen. Die ersten Roller Derby-Bouts fanden 1935 in Chicago statt. Hier lag der Fokus jedoch noch auf publikumswirksame Rempeleien. Diese Zeiten sind längst vorüber. Roller Derby hat sich zu einer anerkannten Sportart entwickelt, die sich immer mehr verbreitet und sich an immer größerer Beliebtheit erfreut. Auf der Bahn verbinden sich sportliches Können, taktisches Geschick und ein rasantes Spieltempo. Im Jahr 2006 behaupteten sich die ersten deutschen Teams in der Welt des Roller Derbys und auch bei der ersten Weltmeisterschaft 2012 war das deutsche Team dabei. Roller Derby ist mehr als nur ein Sport – es ist ein Lebensgefühl, eine eigene Kultur. Trotz sportlicher Rivalität und des Ehrgeizes zum Sieg auf dem Track sind die Teams sehr häufig eng mit einander befreundet, es herrscht ein enger Zusammenhalt. Dies ermöglicht es gemeinsame Veranstaltungen und Trainings zu organisieren. Dadurch lernt man auch schnell jede Menge neue Leute kennen.

Roller Derby ist die ideale Sportart für jede Frau – egal, in welchem Format. Im Roller Derby findet jede ihre Position. Einzige Voraussetzung: für die aktive Teilnahme muss die Spielerin mindestens 18 Jahre alt sein.
Auch Männer sind gern gesehen. Sie werden z.B. als Referee – also Schiedsrichter auf Rollen – oder als NSO´s (Non Skating Officials) aktiv.

Spielablauf

RollerDerby wird auf dem „Flat Track“ gespielt – einem flachen Rundkurs. Das Spiel – „Bout“ – setzt sich aus zwei Halbzeiten á 30 Minuten zusammen. In dieser Zeit werden so viele maximal zweiminütige „Jams“ gefahren wie möglich – aber es geht um Punkte, nicht um Schnelligkeit.

Jedes spielfähige Team besteht aus bis zu 14 Spielerinnen. Pro Team spielen in einem Jam drei Blockerinnen, eine Jammerin und ein Pivot. Die Jammerin trägt eine Helmhaube mit Stern und macht die Punkte für ihr Team.

Die Blockerinnen versuchen natürlich dies zu verhindern und die gegnerische Jammerin so lange wie möglich aufzuhalten. Der Pivot ist eine Blockerin mit besonderen Privilegien. Sie erkennt man an den Streifen auf ihrer Helmhaube.

Jeweils vier Blockerinnen (inkl. Pivot) beider Teams („Pack“) und die beiden Jammerinnen starten beim ersten Pfiff des/der Referees (Schiedsrichter). Durch das Überrunden von Gegnerinnen punkten die Jammerinnen ab dem zweiten Durchlauf für ihr Team. Dazu kämpfen sie sich durch das Pack und erzielen für jede überholte Spielerin einen Punkt. Die Jammerin, die als erste alle Blockerinnen überholt hat, gilt als „Lead Jammer“ und hat den taktischen Vorteil, den Jam vorzeitig abbrechen zu können. Dies wird durch wiederholtes „Klopfen“ auf die Hüfte signalisiert. Ein Jam endet sonst regulär nach zweiminütiger Spielzeit.

Nach einer 30-sekündigen Pause, in der die Spielerinnen ausgewechselt werden können, beginnt der nächste Jam.
Flat Track Roller Derby wird zumeist nach WFTDA-Regeln gespielt. Hier ist beispielsweise das Blocken in die Rückseite, Festhalten oder Skaten und Überholen außerhalb der Bahnmarkierung verboten. Regelverstöße werden mit einem Major bestraft, das heißt die Spielerin muss eine bestimmte Zeit in der „Penaltybox“ (Strafbank) verbringen.

Weitere Infos findet Ihr unter: www.rollerderby.motor-mickten.de