Dresden - Haben Sie schon einmal etwas von Capoeira gehört? Ursprünglich stammt diese Mischung aus Kampf, Tanz und Musik aus Brasilien. Unser Reporter Lucas Böhme hat eine Schule in Dresden besucht, an der Capoeira regelmäßig trainiert wird und sich dabei einer besonderen Aufgabe gestellt.
Gleich mehrere Trainer haben unseren Reporter bei seinem Probetraining begleitet. Die Vielzahl der Capoerista, wie sich die Sportler nennen, verwundert vielleicht auf den ersten Blick etwas. Sieht man sich den Sport aber an, so erkennt man, wie vielseitig Capoerista sein müssen. Neben dem Kampftanz gehören auch das bespielen der traditionellen Instrumente sowie die Anwendung der portugisieschen Sprache zum festen Repertoire einer jeden Trainingseinheit.
Natürlich ist es unmöglich die Sprache, die den Sport (mit-) charakterisiert, innerhalb einer Einheit zu erlernen. Den Grundschritt Ginga aber, so erklärt Trainer Michael Jähne im Video, ist ganz einfach zu erlernen. Ginga ist ein Wechselschritt, der wie eine Pyramide aufgebaut ist. Ziel ist es, den Körper durch die abwechselnde Schrittfolge von rechts nach links und zurück, in unterschiedliche Positionen zu bringen.
"Die Ginga ist ein persönlicher Ausdruck. Mal ist sie kämpferisch, mal ist sie lasziv, mal ist sie locker - je nach dem, wofür man sie braucht", so Jähne weiter. Im Video wird schnell klar, dass die Ginga sowohl den Angriff einleiten, als auch eine (duckende) Verteidigungsbewegung darstellen kann. Nachdem der Grundschritt erlernt wurde, hieß es für unseren Reporter auf an die Instrumente.
Die beiden Capoerista Kevin Padron-Escobar und Ingo Eishold versuchten in der Folge, unserer Sportrakete musikalisch auf die Sprünge zu helfen.
Alle Instrumente sind quasi Rhythmusbegleitung, es geht nicht darum tolle Melodien zu spielen. Ferner ist es nicht Sinn und Zweck sich musikalisch auszutoben, es geht lediglich darum das Spiel der Capoeiristas zu begleiten und bisweilen zu lenken.
Capoeira wird normalerweise in einem Kreis aus Menschen, der sogenannten "Roda" gespielt. Dieser Kreis wurde früher zum Schutz vor neugierigen Blicken benutzt. Jeder Spieler und Zuschauer ist dazu aufgefordert zur Musik zu singen und zu klatschen um so etwas zur Energie beizutragen die das
Spiel antreibt. Die klassischen Instrumente der Capoeira sind die Atabaque, das Pandeiro und das Berimbau. Sollte es Euch beim lesen jetzt schwer fallen zu folgen: kein Problem! Hier findet ihr einen Überblick über die Instrumente im Capoeira (http://gingapura.de/musik.html) und hier einen über die allgemeinen Begrifflichkeiten (http://gingapura.de/lexikon.html).