Dresden - Fußball, Rugby und Handball vereint in einer Sportart? Geht nicht? Geht doch! Dieses verrückte Cross over gibts bei den Dresden Wolfs! In der 8. Folge von "Hau den Lucas" hat sich Reporter Lucas Böhme im Australian Football ausprobiert. Aber auch tackeln und getackelt werden musste er lernen.
Angeleitet von den Spielern ging es für unseren Reporter zu Beginn ins Aufwärmtraining. Ein bisschen dehnen, ein bisschen strechten und ein paar abgewandelte Spielformen. Im Anschluss erklärten die Spieler Stefan Knoll und Alex, ein waschechter "Aussi", worauf es beim Australien Football ankommt.
Der Ball, von den Sportlern liebevoll "Footy" genannt, ist anders als das Pendant aus dem American Football, an den Enden abgerundet. Neben dem schießen/kicken sind nämlich auch Zuspiele via Faust möglich, erklärt Knoll. Diese Art das Abspiels nutzt man jedoch lediglich für kurze, zu überbrückende Distanzen. Mit einem kräftigen Schwung schlägt man den Ball mit geschlossener Faust (in der Regel von unten). De "Footy" zu werfen hingegen ist untersagt.
Um sich am effektivsten und schnellsten über den Platz zu kombinieren, spielt man einen langen Kick, erklärt Alex anschließend.
Die Ähnlichkeit zum Fußball resultiert aus der Art und Weise, wie der Ball gekickt wird. Man lässt den ellipsoiden Ball dicht vor dem Körper fallen und trifft ihn anschließend, bei richtiger Ausführung, Volley und mit dem Vollspann. Natürlich gibt es mehrere Arten den Ball zu kicken (drop punt, torpedo punt, checkside punt oder place kick).
Überwindet der Kicker bei einem Versuch 15m und findet dabei einen Mitspieler, der den Ball fängt, so erhält man einen Freistoß. Diesen Vorgang nennt man "Mark". Bei einem "Mark" darf der Ball zunächst in der Hand gehalten werden, bevor er weitergespielt wird.
Hat man die wichtigsten Möglichkeiten und Arten des Passspiels verinnerlicht, kann sich dem nächsten Spielelement widmen: dem tackeln.
Wichtig beim Australian Football ist die Fairness. Trotzdes das Spiel eine Vollkontaktsportart ist, tragen die Spieler keine/kaum Schutzausrüstung. Tackels gegen den Kopf, in den Rücken oder gegen die Knie, die lediglich dazu eingesetzt werden um den Gegner zu verletzen, sind strengstens untersagt. Wichtig in der Zweikampfführung ist die Position, in der man attackiert. Angriffspunkt sollte die Hüfte sein. Es gilt, beide Arme um den Körper des Gegenspielers zu bringen und ihn somit "festzumachen". Ein weiterspielen des Balles wird dadurch enorm erschwert, ein kicken in der Regel gänzlich verhindert. Wird der Offensivspielzug durch ein Tackel unterbrochen, wechselt der Ballbesitz.
In der #8 Ausgabe von "Hau den Lucas" durfte Kollegin Julia Mißbach unseren Sportreporter "hauen". Seine Aufgabe bei den Dresden Fernsehen lautet: "Schieße ein Tor gegen einen Abwehrspieler. Hinweis: lass dich besser nicht tackeln."
Die Wolves waren gut auf diese Challenge vorbereitet und schickten ihrer "Kampfmaschine" Gunther aufs Feld. Die entscheidende Komponente in diesem ungleichen Kampf, so glaubte zumindest unser Reporter, sei seine Schnelligkeit. Das aber auch 107 Kilo-Mann Gunther gut zu Fuß ist, hatte er nicht erwartet.
Drei Versuche - die am Ende auch nur Versuche blieben. "Hau den Lucas" gelingt den Dresden Wolves in dieser Woche. Die Vereine können erneut punkten.
Nach der verlorenen Challenge wurden die Rollen getauscht und Lucas durfte tackeln. Das Ergebnis gibts im Video. Nachdem Gunther mit Rat und Tat bei etlichen Versuchen den Sparringspartner geboten hatte, wollte es unsere Sportskanone noch einmal wissen. Mit Erfolg! Dank der vielen Tipps gelang die Körpertäuschung und Gunther lief ins leere. Der anschließende Kick landete tatsächlich auch noch zwischen den Goal-Stangen.
Gegründet haben sich die Dresden Wolves 2011 als Sektion des Rugby Cricket Dresden e.V. Aktuell zählt der Verein 18 männliche- und eine weibliche Spielerin. Trainiert wird auf den Plätzen im Ostragehege immer Montags und Mittwochs. Der Sportpark ist ebenfalls die Heimspielstätte der Wolves. Zum größten Erfolg der noch jungen Vereinsgeschichte wurde der Gewinn des AFLG-9-Finals 2017 - sozusagen das "kleine Finale" der nationalen Meisterschaft.
Weitere Informationen zum Verein, der Liga und dem Sport allgemein finden Sie unter http://www.aflg.de/die-liga/dresden-wolves/ . Zusätzliches zum Verein gibts unter http://www.dresdenrugby.de/ . Soll Lucas auch Ihren Verein besuchen? Melden Sie sich unter haudenlucas@dresden-fernsehen.de!