Dresden- Der HC Elbflorenz ist auswärts erneut stark gewesen und hat in Ludwigshafen einen Punkt geholt.
„Eulen“ gegen „Tiger“, so etwas gibt es nur im Sport. Dass dieses Duell dann auch noch mit einem Unentschieden endet, ebenso.
1821 Zuschauer sahen die Partie bei den Eulen. Zahlen die für die Dresdner aus bekannten Gründen derzeit unerreichbar sind. Seit Beginn der Spielzeit wird nicht nur durch diesen Zuschauervergleich sichtbar, dass die unterschiedlichen Möglichkeiten im Blick auf alle Teams in der 2. Liga, den Wettbewerb auch sportlich beeinflussen. Dies ist absolute keine Kritik an den Maßnahmen, aber eben ein Punkt der bisher weniger Erwähnung findet.
Es ist die bisherige Geschichte dieser Saison, dass die Dresdner in einer Schlussphase beide oder einen Punkt noch hergeben müssen. So war es auch beim Ersiligaabsteiger Eulen Ludwigshafen. Diesmal werden sich die Dresdner aber sicher nicht lange ärgern, bedenkt man, dass es seit einigen Woche das erste Spiel mit einer annähernd normalen Vorbereitung war und man einrechnen muss, dass der HC noch immer etwas mit Coronafolgen zu kämpfen hat. Zudem zeigte sich der Gegner zuletzt sehr erfolgreich und stabil.
Die Dresdner waren von Beginn im Spiel, konnten ihre durchaus gute und aggressive Abwehr aber erst mit der 2. Halbzeit in eine Führung umsetzten. So führte man nach der Hälfte der 1. Halbzeit mit 7:11. Zuvor hatten erst Julius Dierberg und dann Lukas Wucherpfennig zwei schnelle Tore erzielt und 7:9 auf 7:11 für den HC erhöht. Vorher war es auf beiden Seiten eher das Spiel der Rückraumakteure, wobei bei den Eulen der gesamte 1. Durchgang vor allem vom rechten Rückraum mit Stefan Salger und Jannek Klein bestimmt wurden, die immer wieder trafen. Auf Seiten der Dresdner zeigte sich die Mannschaft beim Torewerfen relativ ausgeglichen und führte auch darum zur Halbzeit verdient mit 14:17. Auch weil die Dresdner bspw. Nationalspieler Hendrik Wagner sehr gut im Griff hatten. Er hatte noch am Mittwoch beim überzeugenden Sieg gegen Coburg 12mal für die Eulen getroffen. Die Dresdner versuchten wie schon in den letzten Spielen das Tempo etwas zu mischen, da mit Michael Schulz immer noch ein Mittelblockspieler fehlte und mit Philip Jungemann ein weiterer vorsichtshalber nur auf der Bank Platz nahm. Auffällig bei den Dresdner, die Sachsen spielten viel und erfolgreich über den Kreis und setzten dieses Mittel über 60 Minuten gut ein.
In der 2. Halbzeit konnte der HC zunächst den ersten Angriff der Eulen auf die Führung abwehren. Vom 16:17 stellten die Dresdner bis zur 35. Minute auf 17:21. In dieser Phase war es vor allem der Dresdner Spielmacher Sebastian Greß, der bei den Gästen die Akzente setzte. Danach schlichen sich den bei den Dresdnern ein paar Unkonzentriertheiten ein und auch Eulenkeeper Ziga Urbic konnte einige wichtige Paraden für sich verbuchen. Zudem ging den Sachsen in der Abwehr etwas die Aggressivität der 1. Halbzeit verloren. So hatten die Gastgeber in der 40. Minute per Siebenmeter durch Hendrik Wagner ausgeglichen (22:22). Eben dieser Wagner konnte sich in der 2. Halbzeit steigern und setzte nun immer wieder wichtige Treffer. Zudem war es auf Seiten der Eulen Spielmacher Jan Remmlinger, der sich oft durchsetzen konnte. Beide erzielten an diesem Tag zusammen 15 der 32 Eulentore. Die Partie blieb nun bis zur Schlusssierene eng. Die Hausherren konnten beim 27:26 durch Wagner in Minute 48 ihre erste Führung seit Langem erzielen. Die Dresdner konterten die Führung durch Treffer von Oskar Emanuel und Rene Zobel. Letzterer zeigte sein bisher bestes Spiel im HC Dress. Nun entwickelte sich immer mehr ein Nervenspiel, welchem beide Teams bis zum Ende de facto Stand hielten. So war es Ivar Stavast der 50 Sekunden vor dem Ende bei Zeitspiel zum 31:32 traf und auf Seiten der Hausherren Stefan Salger, der 3 Sekunden vor dem Ende, in einer etwas unübersichtlichen Situation, über die noch etwas unsortierte HC Mauer zum 32:32 traf.
Fazit: Die Eulen hatten in den Partien vorher aus 4 Spielen 7:1 Punkte geholt und den Erstligaabsteiger Coburg noch aus der Halle gefegt. Die Dresdner hatten ihre erste normale Partie seit gewisser Zeit und machten insgesamt eine richtig gute Partie. Am Ende fehlte erneut nicht viel und die Sachsen hätten noch mehr mitgenommen. Am Ende hätten sie dies wohl auch knapp verdient, wenn man betrachtet, dass sie das Spiel mehr und zum Teil auch deutlicher angeführt hatten als die Eulen. Für die Dresdner war das Remis ein starker Auftakt zu 4 Auswärtsspielen in den kommenden 5 Partien. Insgesamt zeigte der HC eine richtig gute Mannschaftsleistung. Die Eulen machten vor allem in der 2. Halbzeit im Angriff eine starke Partie und hatten in Ziga Urbic an diesem Tag Vorteile auf der Torhüterposition. Erfreulich aus Dresdner Sicht war, dass Philip Jungemann für die Sachsen wieder mitwirken konnte.
Die Dresdner haben schon am Mittwoch die nächste Auswärtspartie in Lübeck.
Tore: Huhnstock/Meinl (beide Tor), Zobel 6, Wucherpfennig 6/4, Emanuel 1, Dierberg 3, Buschmann, Dumcius 3, Kretschmer 2, Jungemann 2, Stavast 4, Greß 3, Vanco, Quade 2, Neuhold
HC Trainer Rico Göde: „Ich kann gar nicht so richtig etwas bemängeln. Natürlich ist es bitter wenn du in fast letzter Sekunde so ein Tor bekommst und dich für diesen tollen Fight nicht mit 2 Punkten belohnst. Für die Zuschauer war es ein temporeiches und gutes Spiel. Wir waren über 60 Minuten sehr stabil und sind auch in der 2. Halbzeit in brenzligen Situationen nie gekippt. Zudem hat der Gegner auch richtig Qualität auf der Platte, insofern freuen wir uns insgesamt natürlich über diesen Punkt.“
Text: Wolfram Wegehaupt