Dresden - Der HC Elbflorenz hat am Wochenende seine Sieglos-Serie beendet und mit 26:25 beim Auswärtsspiel in Hüttenberg gepunktet.
Es gibt ein griechisches Sprichwort, das besagt: „Wer glücklich sein will, muss zuhause bleiben.“ Dieses Sprichwort konnte der HCE in Hüttenberg - zum Glück aller die es mit dem HCE halten - widerlegen. Endlich! hat es mit zwei Punkten für die Dresdner funktioniert.
Dabei mussten die Tiger in Hüttenberg erneut auf vier Spieler verzichten, darunter auch Zweitligatoptorschütze Lukas Wucherpfennig. Zur Halbzeit führte der HC Elbflorenz dennoch in Hüttenberg mit 14:10. Anfänglich sah es gar nicht danach aus, denn die Dresdner lagen schnell 0:3 und 2:5 zurück. Dabei konnte der Dresdner Angriff erst im sechsten Anlauf sein erstes Tor erzielen. Torschütze war Ivar Stavast. Während die Gäste in den ersten fünf Angriffen drei Mal den Pfosten trafen, war der TV Hüttenberg in seinen ersten drei Angriffen immer erfolgreich. Mit der Zeit kam der HCE, vor allem durch eine gute Abwehr, dann aber immer besser ins Spiel. So konnten die Hausherren zwischen der 10. und 21. Minute lediglich einen Treffer erzielen.
Die Sachsen holten sich so in der 18. Minute ihre erste Führung im Spiel (7:6). Dass die Gäste ihre Führung bis zur Halbzeit auf vier Tore ausbauen konnten, lag an einer weiterhin guten Defensive, die vor allem die entscheidenden TVH-Akteure Ian Weber, Hendrik Schreiber und Niklas Theiss gut im Griff hatte. Zum anderen hatte man bei den Mittelhessen auf der linken Abwehrseite eine Schwachstelle ausgemacht und griff diesen Punkt in der Hüttenberger Abwehr immer wieder erfolgreich an. Dahingehend zahlte sich auch aus, dass Trainer Rico Göde den Rückraumspieler Arseniy Buschmann eingewechselt hatte, denn er setzte dieses taktische Mittel mit entscheidend um. Vor allem aufgrund ihrer Defensivleistung gingen die Gäste so durchaus verdient mit einer Führung in die Kabine.
Die letzten 90 Sekunden des Spiels waren extrem kurios, denn beide Teams leisteten sich haarsträubende Fehler. Da dies aber an diesem Tag die einzige Phase war, bei der sich die Dresdner so etwas leisteten, gewann der HC Elbflorenz nach zuvor neun sieglosen Spielen endlich wieder eine Partie. In der Zeit davor hatten die Tiger alle Angriffe des TV Hüttenberg, das Spiel zu drehen, erfolgreich abgewehrt. Ob beim 21:20 in der 48. Minute oder beim 24:22 während einer Unterzahlsituation wenig später. In die Halbzeit gestartet war der HCE gut, denn die Dresdner führten nach knapp neun Minuten im zweiten Spielabschnitt mit 18:13. In der Schlussphase war es dann vor allem immer wieder Ivar Stavast, der für die Dresdner die Akzente setzte und viele starke Aktionen zeigte. Zudem hatte der HC in Julius Dierberg einen eiskalten Strafwurfschützen. Er verwandelte bspw. den wichtigen Treffer zum 25:22 per Siebenmeter. Da waren noch etwas mehr als fünf Minuten zu spielen. Dies war im Übrigen sein 600. Treffer im HC-Dress. Dass der TVH den Dresdnern noch einmal gefährlich wurde, lag zwischenzeitlich vor allem an TV-Rückraumspieler Timm Schneider, der zwar mit wenig Tempo, aber eben gutem Auge agierte. Am Ende reichte es für die Gäste aber zum knappen 26:25 Sieg.
Fazit: Die Dresdner gewannen am Ende verdient in Mittelhessen. 43 Minuten des Spiels lagen die Sachsen in Führung und das teilweise mit fünf Treffern. Diesmal leistete sich der HCE keine „brutal“ schlechte Phase und blieb auch in engen Situationen nervenstark. Beide Teams spielten an diesem Tag nicht die „Sterne vom Himmel“. Die Dresdner waren aber eben über weite Strecken besser, vor allem in der Defensive. Mit dem Sieg beendet der HC Elbflorenz zudem seine Neun-Spiele-Durststrecke ohne Sieg. Insofern gilt es zu schließen, wie begonnen wurde, nämlich mit einem Sprichwort aus Griechenland: „Das Wichtigste des ersten Schrittes ist die Richtung, nicht die Weite.“
HCE-Trainer Rico Göde sagte sichtlich erleichtert und mit kaum noch Stimme nach dem Spiel: „Wir haben uns eben gerade mit Kapitän Sebastian Greß unterhalten und haben gesagt, normalerweise gewinnst du das Spiel hier mit drei oder vier Treffern. Bei uns ist aber derzeit nichts normal und so haben wir am Ende nochmal etwas gezittert. Aber das ist uns jetzt total egal, denn wir können uns wieder alle freuen. Es war ganz viel ein Kopfspiel, denn der Gegner hatte lange nicht in der eigenen Halle gewonnen und wir insgesamt lange nicht. Der Kopf hat bei uns heute dann einfach mehr gestimmt. Ein Beispiel ist Julius Dierberg, der alle seine Siebenmeter eiskalt verwandelt, oder Oskar Emanuel, der für den kurzfristig erkrankten Lukas Wucherpfennig super in die Bresche gesprungen ist. Wir haben es heute einfach erzwungen und vor allem in der Abwehr ein gutes Spiel gemacht.“ (Wolfram Wegehaupt)