Dresden - Der HC Elbflorenz wird auch in der kommenden Saison in der 2. Handballbundesliga spielen. Nach einem 22:24 (10:12) Auswärtssieg gegen die DJK Rimpar Wölfe können die Dresdner vier Spieltage vor Schluss auch rechnerisch nicht mehr auf einen Abstiegsrang rutschen.
Handball-Dresden wird auch in der kommenden Saison Bundesligahandball garantiert erleben. Der HC hat es geschafft und den Klassenerhalt vorzeitig gesichert. Das immerhin 4 Spieltage vor dem Saisonende. Die Sachsen werden wohl noch etwas brauchen, um die unglaubliche Entwicklung in dieser Spielzeit und der letzten beiden Spielzeiten insgesamt, ganz zu verstehen. Mit dem Sieg war der HC bei einem der stabilsten Heimteams der Liga erfolgreich und nahm zudem Revanche für das Hinspiel.
Beide Teams mussten vor dem Spiel wichtige Ausfälle hinnehmen. Den Sachsen gelang es allerdings besser als den Unterfranken diese zu kompensieren. Als Mario Huhnstock in den Schlussminuten zweimal gegen den DJK-Linksaußen Dominik Schömig hielt und das einmal sogar halb mit dem Kopf, war klar, hier kann heute nichts mehr anbrennen. Vorher hatte der HC-Mannschaftskapitän schon viele Paraden auf sein Konto verbucht, u. a. 2 gehaltene 7-Meter. Die Partie begann zunächst ausgeglichen und stand es in der 15. Minute 6:6. Bei den Unterfranken war es vor allem Rückraumspieler Benedikt Brielmeier der die Akzente setzte. Er erzielte 4 der ersten 6 DJK-Treffer. Auf Seiten der Dresdner war es ein an diesem Tag gut aufgelegter Adrian Kammlodt, der sicher immer wieder mit Toren in Szene setzte und den die Heimabwehr nie in den Griff bekam. Ab der 12. Minute hatten die Hausherren dann zunehmend Probleme ihr Angriffsspiel gegen den Dresdner Abwehr-Torhüter Verbund zu etablieren. HC-Trainer Christian Pöhler: „In der 1. Halbzeit haben wir in der Abwehr annähernd optimal gespielt. Wir wussten natürlich um die Probleme der Rimparer am Kreis und wie sehr sie den Kreis für ihr 2 gegen 2 Spiel brauchen. Wir haben uns ausgemacht den Kreis Kreis sein zu lassen und uns voll auf den Rückraum konzentriert. Das ist sehr gut aufgegangen.“ So konnte der HC z.B. im 1. Spielabschnitt einen Spieler wie Steffen Kaufmann im rechten Rückraum der Rimparer fast ganz ausschalten. In der 25. Minute führte der HC durch einen Treffer von Gabor Pulay und einem weiteren von Julius Dierberg erstmals mit 3 Toren (7:10). Ein zwischenzeitliches 9:10 konnte der HC wieder in ein 9:12 umwandeln, auch weil Mario Huhnstock ca. 1 Minute vor dem Pausentee eine Doppelparade „einstreute“. Nach 30 Minuten stand es dann 10:12, da die DJK in der Schlusssekunde noch einmal durch Dominik Schömig von Außen traf.
Natürlich gab es zu Beginn der 2. Halbzeit die Frage: Hat der HC wieder seine bekannte Schwächephase nach der Pause? Antwort: Ja, die hatte er! Ca. 10 Minuten taten sich die Sachsen etwas schwer. Das brachte dann auch die erste Führung der Gastgeber seit der 12. Minute, denn Rimpar-Spielmacher Benjamin Herth traf für das Heimteam in der 38. Minute zum 14:13. Vor allem Herth war in diesen Anfangsminuten für sein Team ein absoluter Aktivposten. Doch die Wende kam nicht und für Rimpar sollte das die letzte Führung im Spiel gewesen sein. Dem HC gelangen jetzt drei Treffer in Folge. Einmal Kammlodt und zweimal Dierberg waren erfolgreich. Bei erzielten zusammen 14 Tore und Linksaußen Julius Dierberg sogar 7 Tore in 7 Versuchen. In der Folge verteidigte der HC diesen Vorsprung vehement und überstand in dieser Phase auch seine erste Unterzahlsituation. Als Arseniy Buschmann in der 50. Minute für die Gäste zum 17:20 traf, nahm der Sieg langsam Konturen an. In den folgenden Minuten kassierte beide Teams Zeitstrafen. Auf Seiten des Heimteams DJK-Keeper Max Brustmann, der das Torhüterduelle an diesem Tag klar verlor und auf Seiten der Dresdner Norman Flödl mit einer roten Karte. Christian Pöhler: „Wir haben gegen Max Burstmann sehr clever geworfen und wenn es Paraden gab, dann meistens als wir noch mit Kontakt den Abschluss gesucht haben.“ Aber auch die rote Karte konnte den HC nicht mehr aus der Bahn werfen und wenn dem HC noch ein Fehlwurf oder technischer Fehler unterlief, da war da ja noch der Huhnstock-Faktor. Als HC-Strippenzieher Roman Becvar 50 Sekunden vor dem Ende zu 21:24 traf, war das Spiel entschieden. Er war dabei der Manndeckung der Rimparer entwischt und brachte den Ball unwiderstehlich im linken Eck des DJK-Tores unter. Der Treffer zum 22:24 durch die Unterfranken war dann nur noch Kosmetik. Der Rest waren Dresdner „Auswärtssieg“-Gesänge.
Fazit: Der HC zeigte auch in Rimpar seine neue Auswärtsstärke und hatte auf die Ausfälle eine bessere Antwort als Rimpar auf seine. Christian Pöhler: „Wir haben den Ausfall von Henning Quade am Kreis z.B. durch Sebastian Greß und Daniel Zele kompensiert. Das hat ganz gut geklappt und in der Zeit wo Norman Flödl gespielt hat, hat er wie zuletzt richtig gut gespielt.“ Vor allem die Kombination Abwehr-Torhüter zeichnete sich für den Erfolg verantwortlich und die Nervenstärke in engen Spielsituationen. Dies waren die Auswärtspunkte 10 und 11. Mit derzeit 17:11 zu Punkten rutscht der HC dabei in der aktuellen Rückrundentabelle immer weiter nach oben. So kann es weiter gehen, am besten natürlich im Sachsenderby gegen Aue am nächsten Samstag.
Quelle: Wolfram Wegehaupt
Im Rahmen des Final Four-Turniers findet am Sonntag, 6. Mai, das Finale des diesjährigen Amateurpokals in der Barclaycard Arena in Hamburg statt. Ausgetragen wird die Partie zwischen dem HC Elbflorenz II und dem TuS Spenge, der bereits im vergangenen Jahr den Titel gewann.
Das Finale am Sonntag beginnt um 12 Uhr und wird im Livestream via dhb.de/dap-live übertragen.
Der Amateurpokal wird dieses Jahr zum vierten Mal vergeben. Nach seinem Sieg im Halbfinale gegen den württembergischen HV RW Laupenheim ist der TuS Spenge in der jungen Geschichte des Turniers die erste Mannschaft, die es mehrmals ins Finale geschafft hat. „Die Spieler, die bereits letztes Jahr dabei waren, haben die Neuen damit direkt infiziert“, sagt Trainer Heiko Holtmann. „Und als wir den Westfalenpokal gewonnen haben, war klar – jetzt wollen wir das wieder bis zum Ende durchziehen“. Am vergangenen Wochenende wurde die Mannschaft außerdem Meister der Oberliga Westfalen, in der kommenden Saison steigt sie in die 3. Liga auf. Mit einem erneuten Sieg am Wochenende könnte die Auswahl von Holtmann den Erfolgsspurt fortsetzen.
Auch die Herausforderer freuen sich auf das Finale. „Das ist für alle Spieler ein Karrierehöhepunkt“, sagt Elbflorenz-Trainer Rico Göde. „Denn auch als Profi schaffen es die wenigsten in ein Pokalfinale“. Im Halbfinale konnte sich der Dresdner Verein in der Verlängerung gegen die HSG Ostsee durchsetzen.
Auch der TuS Spenge erkämpfte sich im vergangenen Jahr erst im Siebenmeterwerfen erfolgreich den Pokal. Entsprechend ist eine spannende Partie am Sonntag zu erwarten. Bisherige Titelträger sind außer dem TuS Spenge der DHK Flensborg und die SG Langenfeld 92/72.
Quelle: Deutscher Handballbund