Dresden - Ein beherzter Auftritt hat den Handballern des HC Elbflorenz leider keine Punkte eingebracht. Die Tiger verloren auswärts beim TuS Ferndorf mit 23:21. Trotzdem präsentierten sich die Dresdner ganz anders als zuletzt und machten viel richtig. Fazit: Es war ein Punkt möglich. Vor allem die Defensive zeigte sich in einem von den Abwehrreihen geprägten Spiel verbessert. In der entscheidenden Phase nutzte der TuS aber seinen Heimvorteil und die Sachsen machten ein, zwei unnötige Fehler zu viel.
Das Einschalten des Spieles TuS Ferndorf gegen HC Elbflorenz auf sportdeutschland.tv hatte sich nicht nur wegen der beiden guten Kommentatoren gelohnt. Für die Dresdner Fans auch darum, weil sich die Sachsen ganz anders als häufig zuletzt präsentierten. Christian Pöhler sagte nach der Partie treffend: „Es war das Spiel, was nicht die Serien der beiden Mannschaften widerspiegelt.“ TuS Trainer Michael Lerscht sagte in Richtung des HC und im Blick auf das Spiel: „Wir wissen wie das ist, wenn du Scheiße am Schuh hast, hast du Scheiße am Schuh. … Es hätte so oder so ausgehen können.“
Als die erste Halbzeit in Ferndorf vorbei war, hatten die Dresdner gleich mehrere wichtige Zwischenerfolge erzielt. Erstens und das ist das Wichtigste man lag nicht klar zurück wie in den vorherigen Auswärtspartien. Viel mehr noch, man führte sogar. Zweitens man hatte einen guten Start erwischt, bei dem man es schnell schaffte eine starke Abwehr zu etablieren. Gleiches gelang allerdings auch dem Gegner. Zudem zeigte TuS-Keeper Kai Bastian Rottschäfer genauso eine gute Leistung wie auf der anderen Seite Mario Huhnstock, welcher bspw. gleich zwei Siebenmeter hielt. Drittens, in Ansätzen spielte der HC nach Gegentoren wieder mutiger und schneller nach vorn. Viertens, die Dresdner nutzten eigene Überzahlsituationen konsequent. Die Zuschauer in der stimmungsvollen Halle an der Stählerwiese sahen mehr als 20 Minuten eine sehr von der Abwehr geprägte Partie, in welcher es die Gastgeber erst in der 23. Minute schafften in Führung (6:5) zu gehen. Danach löste sich etwas die Bremse im Angriff und vor allem beide Aufbaureihen kamen zu sehenswerten Treffern. Nach dem 8:8 holte sich der HC in Person von Marc Pechstein die Führung zurück (8:9). Der lange verletzte Neuzugang traf mit einem schönen seitlichen Schlagwurf. Ebenso sehenswert traf dann für den TuS Jan Wörner von Halbrechts. In der Folge kam aber der TuS wieder in Ballbesitz und nahm 15 Sekunden vor dem Ende die Auszeit. Allerdings verloren die Hausherren 5 Sekunden vor dem Pausenpfiff den Ball und Nils Kretschmer traf quasi mit der Schlusssirene zum 9:10 für die Sachsen.
Die 2. Halbzeit gewannen dann leider die Gastgeber mit 14:11. Das Spiel war bis zum Ende spannend. Allerdings erarbeiteten sich die bisher zuhause ungeschlagenen Ferndorfer etwas mehr als 5 Minuten vor dem Ende einen kleinen Vorsprung und der war dann in dieser Partie entscheidend. Vom 21:18 Vorsprung in der 56. Minute durch Julian Fischer erholten sich die Dresdner nicht mehr ganz. Leider machten die Sachsen in der sogenannten Crunch-Time zwei unnötige Fehler zu viel. Den Mannen von der Stählerwiese war zudem das Glück auch etwas hold, als z.B. Rückraumschütze Jonas Faulenbach per abgefälschten Wurf zum 22:19 traf. Die Dresdner hatten in der 47. Minute durch einen Treffer des stark aufspielenden Roman Becvar noch mit 15:17 geführt. Vorher hatte die Führung immer mal gewechselt, ohne dass sich ein Team absetzten konnte. Vor allem zwischen der 40. Und 50. Minute hatten die Gastgeber so ihre Probleme die linke Angriffsseite der Sachsen zu verteidigen. Das bessere Ende hatten die Hausherren, wie oben schon beschrieben, aber eben für sich und so gewann der TuS am Ende mit 23:21.
Fazit: Es war ein Punkt möglich. Die Dresdner präsentierten sich über weite Strecken des Spieles ganz anders als zuletzt in fremden Hallen und machten viel richtig. Vor allem die Defensive zeigte sich in einem von den Abwehrreihen geprägten Spiel verbessert. TuS-Trainer Michael Lerscht: „Dresden hat es uns sehr schwer gemacht und unheimlich gut verteidigt.“ In der entscheidenden Phase nutzte der TuS aber seinen Heimvorteil und die Sachsen machten ein, zwei unnötige Fehler zu viel. Zudem war wieder ein kleiner Bruch zu spüren, als Roman Becvar in der Schlussphase eine verdiente Verschnaufpause bekam. Neben dem vor allem in der 2. Halbzeit stark aufspielenden Tschechen war es an diesem Tag vor allem Nils Kretschmer der in der Abwehr sehr gut agierte und alle seine fünf Strafwürfe eiskalt verwandelte. Vorteile hatten die Gastgeber allerdings auf der Torhüterposition. Am Ende bleibt dem HC viel Positives was er aus diesem Spiel für die Saison mitnehmen kann, aber leider eben keine Punkte.
HC-Trainer Christian Pöhler sagte auf der Pressekonferenz: „Wir haben ein sehr sehr ordentliches Spiel gemacht. Es war sicher unser bestes Auswärtsspiel in dieser Saison und das bei einem TuS Ferndorf, der derzeit halt auf der Wellen ob schwimmt. Wir sind leider im Keller und da merkt man auch, dass gerade in der spannenden Schlussphase nicht immer alles in unserer eigenen Hand liegt. Wir müssen uns einfach das Glück des Tüchtigen wieder erarbeiten und das werden wir in den nächsten Wochen auch definitiv tun.“
Text: Wolfram Wegehaupt
Artikel erstellt von: Franziska Wöllner