Sa, 03.08.2024 , 17:36 Uhr

Weniger Waldbrände im Juni und Juli gemeldet als im Frühjahr

Heißer April verursacht die meisten Waldbrände

Sachsen - Auch in diesem Jahr ist die Waldbrandgefahr im Freistaat trotz des wechselhaften Sommers weiterhin sehr hoch. Überraschenderweise wurden im April mehr Waldbrände gemeldet als im Juni oder Juli.

Die Anzahl der bisher in diesem Jahr gemeldeten Waldbrände in Sachsen liegt nach vorläufigen Statistiken des Staatsbetriebs Sachsenforst etwa auf dem Niveau des Vorjahres.

Bislang wurden 2024 insgesamt 57 Waldbrände gemeldet, was nur geringfügig unter der Zahl des Vorjahres zum gleichen Zeitpunkt liegt.

 

Im vergangenen Jahr wurden dem Staatsbetrieb 58 Waldbrände gemeldet, während es 2022 noch 93 waren. Coordes weist jedoch darauf hin, dass es in diesem Jahr möglicherweise noch nicht gemeldete Brände geben könnte.

Die bisher betroffene Gesamtfläche beläuft sich in diesem Jahr auf 6,4 Hektar, was deutlich weniger als in den Vorjahren ist. Ein Vergleich sei jedoch aufgrund einzelner Großbrände, die die Statistik stark beeinflussen, wenig aussagekräftig.


Im April führten die hohen Temperaturen zu einer erhöhten Waldbrandgefahr, was mehr Brände als im Durchschnitt der Vorjahre zur Folge hatte. So wurden im April dieses Jahres 15 Waldbrände gemeldet, während es im April 2023 nur zwei waren.

Im Juni und Juli hingegen sorgten häufigere Niederschläge für eine geringere Waldbrandgefahr. Bislang wurden im Juli nur vier Waldbrände gemeldet, was deutlich unter den Zahlen der Vorjahre liegt (2023: 36; 2022: 82).


Da jedoch der Großteil der Brände durch menschliches Handeln verursacht werde, sei die Waldbrandgefahr oft nicht der ausschlaggebende Faktor. „Bei verantwortungsvollem Verhalten kommt es auch bei hoher Waldbrandgefahr in der Regel nicht zu Bränden“, betont Coordes.

 

Maßnahmen zur Waldbrandprävention, wie der Bau von Zisternen und die Anschaffung von Löschmaterial, hätten in der Regel keinen Einfluss auf die Entstehung von Waldbränden. Diese Maßnahmen greifen erst bei der Bekämpfung und Eindämmung bereits ausgebrochener Brände. Die neuen Anschaffungen seien jedoch in mehreren Fällen in diesem Jahr bereits erfolgreich eingesetzt worden.

In den besonders gefährdeten nördlichen Regionen Sachsens erfolgt die Erfassung von Waldbränden durch ein automatisiertes, kameraunterstütztes Früherkennungssystem. Dieses System wird seit mehreren Jahren genutzt und ermöglicht eine schnelle Erkennung und Bekämpfung von Bränden.