Dresden - Im Raum Löbtau sorgt ein Verschenkeregal für Unmut. Dieses wurde im Juni an der Columbusstraße aufgestellt, damit Anwohner nicht mehr benötigte Gegenstände öffentlich austauschen können.
Im Rahmen der "Recht-Auf-Stadt"-Aktionswoche im Juni, wurde in Dresden-Löbtau durch Anwohner ein Verschenkeregal an der Ecke Columbusstraße/Baluschekstraße aufgebaut. Immer wieder findet man Dinge die noch voll funktionsfähig sind aber für die man selbst keine Verwendung mehr hat. Diese können innerhalb des Regals einen neuen Besitzer finden.
Martin Schulte-Wissermann, Pirat im Dresdner Stadtrat und Mitglied der Fraktion Die Linke, erklärte hierzu: "Tauschregale sind eine ideale Möglichkeit, die Themen 'ressourcenschonender Umgang', 'Verantwortungsvolles Zusammenleben' und 'Teilen ist das neue Haben' ganz hautnah, praktisch und positiv im eigenen Lebensumfeld zu erfahren. Gleichzeitig stärkt das gemeinsame Engagement der Anwohnenden das aktive Zusammenleben im Viertel."
Auch wenn das Regal gut angenommen wurde, erfolgte bereits im Juli die Räumungsankündigung der Stadt. Daraufhin wurde versucht eine Sondernutzung anzumelden - dies blieb Seitens der Stadt unbeantwortet, kritisiert die Initiative. Seit dem 9. August ist das Verschenkeregal verschwunden. Am 11. August haben scheinbar weitere Anwohner ein neues Regal an dem gleichen Standort wieder aufgebaut.
Schulte-Wissermann hierzu: "Wir können dieses Spiel mit Auf- und Abbau von Tauschregalen jetzt entweder solange betreiben, bis die Stadt mit Strafen und Kontrolle für maximale Enttäuschung bei den Initiativen sorgt - oder wir finden schnell eine unbürokratische Lösung für einen dauerhaften Betrieb von Tauschregalen. Ich werde hierzu in den Ausschüssen nachfragen - und wenn alles nicht funktioniert, dann muss es ein Antrag an den Stadtrat richten."