Deutschland - An der Rettungsaktion des in Schieflage geratenen Gasversorgers VNG, die Nummer drei auf dem deutschen Markt, wird sich auch der Mutterkonzern EnBW beteiligen.
Das Verfahren sei im Gange. Der Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, sei zuversichtlich, dass es zu einer Lösung komme, wie er am Dienstag in Stuttgart sagte. Man müsse nicht denken, dass sich die EnBW daran nicht „substanziell“ beteiligen müsse. Es gehe nicht am Mutterkonzern vorbei, so der Grünen-Politiker.
Die Leipziger Verbundnetzgas AG (VNG), drittgrößter deutscher Gasimporteur, gehört mehrheitlich dem Karlsruher Energieversorger EnBW, an dem das Land Baden-Württemberg 46,75 Prozent hält. Das Land selbst will sich dem Vernehmen nach aber weiterhin nicht direkt an der Rettung beteiligen.
Die VNG hatte am vergangenen Freitag offiziell Staatshilfe beim Bund beantragt, weil es wegen ausbleibender russischer Gaslieferungen in finanzielle Schieflage geraten sei. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatte daraufhin eine rasche staatliche Hilfe zugesagt. VNG muss das fehlende russische Gas nun teuer aus anderen Quellen ersetzen. Deshalb war schon der Marktführer Uniper in Not geraten, auch hier hat der Bund geholfen.
VNG ist ebenfalls ein Schwergewicht im Energiemarkt: Das Leipziger Unternehmen beliefert nach eigenen Angaben insgesamt 400 Stadtwerks- und Industriekunden und deckt ein Fünftel des Gasbedarfs in Deutschland. Ein Unternehmenssprecher schätzte, dass so 12 bis 15 Millionen Menschen mit Gas versorgt werden. VNG gehört zu gut 74 Prozent der EnBW in Karlsruhe, knapp 22 Prozent halten ostdeutsche Stadtwerke über die Beteiligungsgesellschaft VUB. (mit dpa)