Di, 03.01.2023 , 15:00 Uhr

Juwelendiebstahl in Dresden

Hintergründe zum Raub gesucht

Dresden - Landgericht sucht nach Informationen zu Hintergründen des Juwelendiebstahls. 

Das Gericht will bei der nächsten Verhandlung ein Mitglied der Sonderkommission 'Epaulette' als Zeuge verhören und somit Einblick in die Hintergründe der Tat bekommen. Außerdem wird ein Experte der Sächsischen Kunstsammlungen als Zeuge vernommen, um Umfang und Zustand des sichergestellten Schmuckes einzuschätzen, so die Angaben des Gerichtssprechers Andreas Feron. Termin für die Vernehmungen ist der 10. Januar. Jedoch sei vorher nicht klar, ob die Angeklagten wie erwartet Angaben machen.

Fast drei Jahre waren die Schätze aus dem Grünen Gewölbe verschwunden, bis ein Großteil nach rund drei Jahren kurz vor Weihnachten wieder aufgetaucht ist. 31 Einzelteile konnten in Berlin sichergestellt und wieder zurück nach Dresden gebracht werden. Der Rückkehr der Juwelen ging offenbar eine Absprache voraus. Es sei «zwischen Verteidigung und Staatsanwaltschaft unter Einbeziehung des Gerichts über eine mögliche Verfahrensverständigung und Rückführung noch vorhandener Beutestücke» gesprochen worden, hieß es offiziell. Ziel eines Deals ist in der Regel eine Strafminderung.

 

Am 25. November 2019 wurden aus dem Museum Schmuckstücke mit insgesamt 4300 Diamanten und Brillanten im Gesamtwert von über 113 Millionen Euro entwendet. Des Weiteren entstand ein Sachschäden in Höhe von über einer Million Euro. Der Einbruch sorgte damals international für Schlagzeilen. In dem Fall müssen sich derzeit sechs junge Männer unter anderem wegen Bandendiebstahls und schwerer Brandstiftung vor Gericht verantworten. Sie sind Deutsche und stammen aus einer bekannten arabischstämmigen Berliner Großfamilie. (mit dpa/sn)