Dresden - Unbekannte sind in der Nacht zu Dienstag in das Gebäude der Landeszentrale für politische Bildung (SLpB) in Dresden eingebrochen. Um in das Gebäude zu gelangen, hatten die Täter eine Seitentür aufgehebelt, sagte ein Sprecher der Polizei am Dienstag auf Anfrage.
Anschließend durchsuchten sie mehrere Räume «mit aller Vehemenz», entleerten einen Feuerlöscher in einem Büro und beschädigten einen Metallspint. Der Sachschaden werde auf mehrere Tausend Euro geschätzt, so der Sprecher. Demokratieministerin Katja Meier verurteilte die Tat als Angriff auf einen Ort, der für Toleranz und demokratische Werte stehe.
Durch den Einbruch sei die Arbeitsfähigkeit der Einrichtung eingeschränkt, erklärte die SLpB am Dienstag. «Bildungsräume müssen geschützte Orte bleiben», sagte der SLpB-Direktor Roland Löffler. Nach dem Einbruch musste das Bücherzentrum geschlossen bleiben.
Am Tatort seien keine Hinterlassenschaften, wie beispielsweise Schriftzüge, vorgefunden worden, die auf eine politische Motivation der Täter hinweisen könnten. «Gleichzeitig ist der Staatsschutz der Polizei in Dresden in die Ermittlungen eingebunden, weil es eben die SLpB ist», sagte der Polizeisprecher. Es werde unter anderem wegen des Verdachts des besonders schweren Diebstahls ermittelt.
Die Ermittlungen werden Zeit in Anspruch nehmen, sagte der Sprecher. «Die Betroffenen müssen nun erst einmal feststellen, was gestohlen worden ist», sagte er.
Demokratieministerin Meier sagte der Landeszentrale «volle Unterstützung» zu, damit sie das Bücherzentrum schnell wieder öffnen könne. Es werde auch geprüft, ob die Sicherheitsmaßnahmen erweitert werden müssten, erklärte die Grünen-Politikerin. (dpa)