Dresden – Bis zum 22. September laufen die letzten Unterrichtsstunden vom Bildungsprojekt „Ich bin wählerisch!“. Das Projekt wird von der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung, dem Landesschülerrat Sachsen und der Aktion Zivilcourage e.V. umgesetzt. Wir haben mit Lucas Böhme, einem der Projektkoordinatoren, Bilanz gezogen.
Das Herzstück des Projektes ist eine kostenlose mehrtägige Peer-Ausbildung von etwa 200 Jugendlichen aus 100 sächsischen Schulen zwischen 14 und 21 Jahren, die sich freiwillig dazu entscheiden, vor der diesjährigen Bundestagswahl 90-minütige interaktive und multimediale Workshops im Unterricht zu halten. Es werden alle Schulformen einbezogen. Der Fokus liegt besonders auf weiterführenden und berufsbildenden Schulen im ländlichen Raum des Freistaates. Mentoring erfahren die Jugendlichen durch Studierende gesellschaftswissenschaftlicher Fächer. Die beteiligten jungen Menschen erwerben inhaltliches Wissen, Methodenvielfalt sowie soziale und didaktische Kompetenzen, die sie an Gleichaltrige weitergeben.
Sächsische Schüler werden in einer mehrtägigen Ausbildung dazu befähigt, sich kritisch und konstruktiv mit dem Wahlprozess, demokratischen Mechanismen und Parteiprogrammen auseinanderzusetzen. Natürlich wird keine Partei bevorzugt behandelt. Die beteiligten Jugendlichen erlangen außerdem Kompetenzen zur Meinungsbildung und Gruppenmoderation, mit dem Ziel, diese Fähigkeiten an ihre Mitschüler in eigenen Unterrichtsstunden weiterzugeben. Das Projekt wurde bereits 2013 zur Bundestagswahl und 2014 zur sächsischen Landtagswahl erfolgreich umgesetzt und in Zusammenarbeit mit zwei wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen am Lehrstuhl für Didaktik der politischen Bildung der TU Dresden ausgewertet.