Leipzig- Gemeinsam den Start in die CSD-Programmwoche feiern und dabei in den Austausch gehen, das stand bei der diesjährigen CSD-Auftaktveranstaltung im Mittelpunkt.
Dabei erwartete die Gäste am Freitagnachmittag ein vielfältiges Programm. Zunächst wurde die Regenbogenflagge vor dem Rathaus gehisst. Daran beteiligt war auch Leipzigs Kulturbürgermeisterin Skadi Jennicke, die in ihrer Rede betonte, wie wichtig der Stadt Leipzig die Integration und die Gleichberechtigung aller dort lebenden Menschen seien. "Wir sind stolz darauf, auch in diesem Jahr so eine vielfältige Programmwoche zum CSD zu veranstalten", so Jennicke. Außerdem seien diese Veranstaltungen unglaublich wichtig für das Zusammenleben der Leipzigerinnen und Leipziger.
Auch Jasmin Gräwel vom Organisationsteam des Leipziger CSD unterstrich in ihrer Ansprache noch einmal die Relevanz des CSD, auch in politischer Hinsicht. "Wir bekommen immer wieder den Vorwurf, als CSD hauptsächlich kommerziell zu sein", erzählt die Organisatorin. "Stattdessen sind wir aber sehr politisch, das zeigt auch ein Blick in unseren Forderungskatalog." Denn dort fordert die queere Community unter anderem mehr Aufklärung an Schulen oder auch den Schutz aller queerer Menschen als feste Verankerung im Grundgesetz. "Solange Menschen auf Veranstaltungen wie dem CSD gefährdet sind, solange ist es politisch, hier zu sein", erklärte Jasmin Gräwel und erntete dafür reichlich Applaus aus dem Publikum. "Deshalb lasst uns gemeinsam kämpfen, the future is queer!".
Für queere Menschen macht sich auch die Preisträgerin des diesjährigen "CSD Leipzig Preis für queeres Engagement" stark, der im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung ebenfalls verliehen wurde. Gerda Matzel ist Hausärztin und setzt sich dafür ein, dass alle Menschen in ihrer Praxis eine ihnen entsprechende medizinische Versorgung bekommen. "Wenn in den Kinderbüchern meine Familie nicht abgebildet ist, dann zeigt mir das, dass sich in unserer Gesellschaft noch Einiges verändern muss, damit auch queere Menschen überall akzeptiert sind", beschreibt Matzel ihre Motivation in ihrer Dankesrede. Denn sie sehe für Engagement schlichtweg eine dringende Notwendigkeit, so die Ärztin.
Dieser Meinung waren wohl auch alle aus dem Publikum bei dieser Eröffnung. Nach dem offiziellen Programm, das von Musiker Pit Strehl mit bedeutungsvollen Klängen begleitet wurde, blieb den Gästen Gelegenheit zum gemeinsamen Austausch und zum Einstimmen auf die CSD-Programmwoche, die nun gestartet ist.