Mi, 18.01.2023 , 16:10 Uhr

Illegale Rodung in Borsdorf

Leipzig- Innerhalb von nur zwei Tagen wurden die über Jahrzehnte gewachsenen 80 Bäume und Sträucher auf einer Grünfläche in Borsdorf von etwa 12000 Quadratmeter abgeholzt. Einige dieser sogenannten Maulbeerbäume sollen schon im Zweiten Weltkrieg hier gestanden haben.

Die Anwohner sowie die Naturschützer sind fassungslos. Die Rodung war offenbar nicht legal. Das Landratsamt des Landkreises Leipzig hat sich eingeschaltet und untersucht den Fall.

Das abgeholzte Grundstück liegt in einem ehemaligen Überschwemmungsgebiet der Parthenaue und war der Lebensraum für viele geschützte Tiere. Darunter geschützte Vogelarten, Fledermäuse sowie seltene Arten von Insekten, teilte uns Cornelia Hake mit, die seit 25 jahren im Umkreis dieses Gebietes lebt.

Ehemaliger Eigentümer der Waldfäche Maxim Z. Ist Gutachter aus dem Saalekreis. Am vergangenen Freitag ließ er Arbeiter mit Geräten wie Kettensägen kommen. Die Rodung des Waldes dauerte bis zum späten Samstagabend. Er habe sich scheinbar zuvor beim Bauamt von Borsdorf angemeledet. Eine Genehmigung für das Roden der Fläche sei nicht erforderlich, da die Gemeinde keine Baumschutzsatzung habe.

Der Landkreis Leipzig beruft sich auf das sächsische Waldgesetz. Außerdem wird die untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes einbezogen. Wenn die Fällungen rechtswidrig waren, so werde neben einem Bußgeld eine Wiederaufforstung angeordnet, erklärte Kreissprecherin Brigitte Laux.

Angeblich plant Maxim Z. die Fläche für den Bau von Einfamilienhäusern anzubieten. Er würde damit widerrechtlich die Nutzungsart ändern, was mit einem Bußgeld in Höhe von bis zu 25.000 Euro geahndet werden kann.