Mo, 13.03.2023 , 08:45 Uhr

Immer mehr Einsätze - Rettungsdienste in Sachsen am Limit

Sachsen - Bei Notfällen sind in Sachsen die Rettungsdienste zumeist noch immer schnell zur Stelle. Diese klagen jedoch über steigende Belastungen und fordern Reformen. 

Immer mehr Menschen wählen den Notruf: Die Rettungsdienste klagen über zunehmend Belastung durch Notfälle, die eigentlich keine Notfälle sind - und mahnen Reformen an. «Die Einsatzbereitschaft ist derzeit zwar nicht gefährdet», sagte der Sprecher des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Sachsen, Kai Kranich, bei einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Dennoch komme es wegen der vielen Einsätze regelmäßig zu Engpässen bei Notfall- und Rettungssanitätern.

Laut Innenministerium sind die Einsatzkräfte in Sachsen nur bei etwa drei von vier Notfällen in der gesetzlich vorgeschriebenen Fahrzeit von zehn Minuten bei den Patienten. Den Angaben zufolge haben die sogenannten bodengebundenen Rettungsdienste im ersten Halbjahr 2022 bei 76,40 Prozent und im zweiten Halbjahr bei 75,64 Prozent der Einsätze die vorgeschriebene Frist eingehalten. Zahlen zu den Einsätzen insgesamt in Sachsen liegen den Angaben zufolge nicht vor.

Wegen der immer weiter steigende Einsatzzahlen bei der Notfallrettung oder bei Krankentransporten würden immer mehr Rettungs- und Krankentransportwagen gebraucht, sagte Kranich. Die Notfall- und Rettungssanitäter, mit denen die Wagen besetzt sind, könnten jedoch nicht schnell genug ausgebildet werden. Das DRK Sachsen hatte laut Kranich Ende 2022 etwa 2400 Vollzeitstellen für Notfallsanitäter in 25 DRK Rettungsdiensten.

Dabei sei Interesse an einer Ausbildung nach wie vor groß, sagte Kranich. Während Notfallsanitäter eine vollwertige Berufsausbildung durchlaufen müssen, sind Rettungssanitäter oft Quereinsteiger, Berufsanfänger oder sie machen den Job als Nebentätigkeit. (dpa)