Dresden - Die Zahl der psychischen Behandlungen bei Kindern und Jugendlichen ist in den letzten 11 Jahren mehr als verdoppelt.
Das geht aus einer Auswertung der BARMER Sachsen hervor. Hochgerechnet nahmen 2019 mehr als vier Prozent der 17-jährigen Frauen aus Sachsen eine klassische Psychotherapie, auch Richtlinientherapie genannt, in Anspruch. Damit ist der Anteil fast dreimal so hoch wie bei den gleichaltrigen männlichen Jugendlichen mit 1,5 Prozent Betroffenen im selben Zeitraum. Dr. Fabian Magerl, Landesgeschäftsführer der BARMER erklärt, dass Depressionen der häufigste Grund für eine psychotherapeutische Behandlung seien. Dass vor allem junge Frauen davon betroffen sind, könne daran liegen, dass das Auftreten von Depressionen eng mit dem Hormonhaushalt verknüpft ist, der sich in der Pubertät ändert.
Darüber hinaus spielen auch gesellschaftliche Einflüsse wie ein zweifelhaftes Schönheitsideal und soziale Medien eine Rolle. So seien junge Frauen vergleichsweise häufig wegen Essstörungen, Angststörungen und posttraumatischen Belastungsstörungen in Behandlung.