Dresden - Die Gewerkschaften wollen zum «Tag der Arbeit» am 1. Mai mit Kundgebungen in 17 sächsischen Städten für die Belange der Arbeitnehmer mobil machen. Wie der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) am Donnerstag mitteilte, laufen neben Demonstrationen auch Festivals und andere Aktionen unter dem Motto «ungebrochen solidarisch». Dazu erwarte man mehrere Tausend Menschen.
«In den letzten Jahren haben die Beschäftigten eindrucksvoll gezeigt, dass sie bereit sind, für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen, für mehr soziale Gerechtigkeit und einen starken Zusammenhalt aktiv zu werden», erklärte DGB-Chef Markus Schlimbach. Auch in der Zukunft wolle man sich gemeinsam und ungebrochen solidarisch für ein lebenswertes Sachsen stark machen.
Schlimbach selbst will auf der Mai-Kundgebung in Freiberg sprechen. Dort wird auch der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) erwartet. DGB-Vize Daniela Kolbe wird gemeinsam mit Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD), Grünen-Chefin Christin Furtenbacher und dem Linke-Parteivorsitzenden Stefan Hartmann in Chemnitz auftreten.
Auch die SPD rief bereits am Donnerstag zur Teilnahme an den Kundgebungen zum Tag der Arbeit auf. Es gehe darum, Flagge zu zeigen für bessere Arbeitsbedingungen, eine stärkere Tarifbindung und mehr Mitbestimmung. «Die Teuerungen machen den Beschäftigten mit kleinen und mittleren Einkommen zu schaffen», betonte Parteichefin Kathrin Michel.
Wie der Deutsche Gewerkschaftsbund setze sich die SPD für eine höhere Tarifbindung ein, erklärte Michel. Denn ohne Tarifvertrag würden Beschäftigte nach Untersuchungen fast eine Stunde pro Woche mehr arbeiten und im Schnitt elf Prozent weniger Gehalt bekommen. Sachsen verdienten durchschnittlich 700 Euro brutto weniger als Kolleginnen und Kollegen in westdeutschen Bundesländern. «Das müssen wir ändern.» (dpa)