Leipzig - Am 28. Mai 2024 versammelten sich Kandidaten für die Leipziger Stadtratswahl zu einer hitzigen Podiumsdiskussion in den Höfen am Brühl, ausgerichtet von den Höfen am Brühl sowie Koslik and Friends und moderiert von Jan Kaufold und Robert Dopschütz. Inmitten von Diskussionen über verschiedene lokale Themen stachen besonders die Debatten zur Verkehrspolitik und Stadtentwicklung hervor.
Ein Hauptthema der Diskussion war die Verkehrspolitik. Christopher Zenker (SPD) betonte die Notwendigkeit eines nachhaltigen Verkehrsmixes und sprach sich für eine Stärkung des Umweltverbundes aus, um den gestiegenen Anforderungen einer wachsenden Stadtbevölkerung gerecht zu werden. Er plädierte für mehr Anreize, das Auto stehen zu lassen oder gänzlich darauf zu verzichten, zugunsten von alternativen Mobilitätsformen wie Fahrrad- und Fußverkehr sowie öffentlichem Nahverkehr:
"Wir müssen Anreize setzen, dass mehr Menschen sagen, ich kann mein Auto häufiger stehen lassen oder noch besser, darauf verzichten, weil es andere Formen der Mobilität gibt."
Katharina Krefft (Bündnis 90/Die Grünen) sprach sich für eine Ausweitung der Radinfrastruktur aus, um den Bedürfnissen einer zunehmenden Zahl von Fahrradfahrern gerecht zu werden und die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen. Sie betonte die Dringlichkeit einer Entschleunigung im Stadtverkehr, um Konflikte zu minimieren und den Stress für alle Verkehrsteilnehmer zu reduzieren:
"Wir treten dafür ein, dass wir eine Entschleunigung haben... dass Konflikte gar nicht entstehen, weil jeder an seiner Stelle gut vorankommt."
Das Thema Bauen war ebenso zentral in der Diskussion. Udo Bütow (AfD), ein Bauingenieur, setzte sich intensiv mit der baulichen Entwicklung Leipzigs auseinander. Er betonte seine Verbindung zur Stadt und seinen Wunsch, die bauliche Gestaltung aktiv mitzugestalten, insbesondere im Bereich der Stadtentwicklung und des Grundstücksverkehrs:
"Das Bauen in Leipzig liegt mir sehr am Herzen... Ich hoffe, da auch zukünftig einiges beitragen zu können."
Sabine Heimann (CDU) wies auf ihre langjährige Erfahrung in der Stadtentwicklung hin und ihre Schwerpunktthemen Verkehr, Bau und Umwelt. Sie sprach sich für eine Politik aus, die sowohl die Notwendigkeiten der Verkehrsinfrastruktur als auch nachhaltige städtische Entwicklungspläne berücksichtigt:
"Ich stehe in der Fraktion für die Themen Verkehr, Bau und Umwelt."
Ein zentrales Thema war die Sicherheit der Wahlhelfer und Kandidaten, die in jüngster Zeit zunehmend Angriffen ausgesetzt waren. Die Diskussionsteilnehmer sprachen über ihre persönlichen Erfahrungen und die Notwendigkeit, eine Kultur des Respekts und der Sicherheit in der politischen Landschaft zu fördern.
Die Diskussion bot den Wählern wichtige Einblicke in die Prioritäten und Pläne der Kandidaten. Mit der Wahl kurz bevorstehend, wird es für die Bürger Leipzigs zunehmend wichtiger, informierte Entscheidungen zu treffen. Die Teilnehmer der Diskussion unterstrichen die Bedeutung einer ausgewogenen Verkehrspolitik und nachhaltigen Stadtentwicklung, um den Herausforderungen einer wachsenden Metropole zu begegnen.