Chemnitz- Beim internationalen Kinderfilmfestival "Schlingel" 2022 hat die deutsch-niederländische Produktion "Bigman" von Camiel Schouwenaar den Europäischen Kinderfilmpreis gewonnen. Der vom sächsischen Kulturministerium ausgelobte Preis ist mit 12 500 Euro dotiert und wird von einer Kinderjury vergeben. Weitere Hauptpreise gingen an Streifen aus Tunesien, Argentinien und Spanien, teilte das Festival am Samstagabend mit. In den Wettbewerben konkurrierten 58 Lang- und 72 Kurzfilme um die Preise. Dazu gab es weitere Aufführungen.
"Bigman" erzählt die Geschichte des Jungen Dylan, der von einer Karriere als Fußballer träumt. Nach einem Autounfall ist er aber querschnittsgelähmt. Schon im Krankenhaus trainiert er eisern, um eines Tages wieder spielen zu können. Doch sein Vater rät im, seine Behinderung akzeptieren und die Erfüllung seine Träume anderswo zu suchen. Nach Ansicht der Jury soll der Film eine Motivation für Jugendliche sein, immer nach einen Weg zu suchen - auch wenn dieser aussichtslos scheint.
Der mit 10 000 Euro dotierte Hauptpreis der Sächsischen Landesmedienanstalt ging an den tunesischen Film ;Neues Leben; (Regie: Anis Lassoued) über das Thema Organspende und Organhandel. Der Preis der Stadt Chemnitz (5000 Euro) wurde an den argentinischen Film "Rinoceronte" von Regisseur Arturo Castro Godoy verliehen. Er handelt von einem Jungen, der in prekären Verhältnissen aufwächst.
Den Sonderpreis des Mitteldeutschen Rundfunks bekam der spanische Streifen "Olivers Universum" von Alexis Morante. Der Junge Oliver ist gezwungen, zu seinem Großvater zu ziehen, weil seine Familie pleite ist. Er fühlt sich verloren. Beim Betrachten des Sternenhimmels findet er Trost. Der MDR-Preis hat ein Preisgeld von 1000 Euro. Sollte er durch einen öffentlich-rechtlichen Sender zur Ausstrahlung angekauft werden, unterstützt der MDR die deutsche Synchronisierung mit 5000 Euro.
Das Chemnitzer "Schlingel"-Festival für Kinder und junges Publikum lockt alljährlich Tausende Besucher an. Nach Angaben der Veranstalter kamen in diesem Jahr 20 000 Gäste, 3000 mehr als im vergangenen Jahr. Das Programm wurde von einer Kommission aus mehr als 1600 Filmen ausgewählt. Dazu zählten vier Uraufführungen, darunter "Die Mucklas und wie sie zu Pettersson und Findus kamen". (dpa)