Leipzig - Etwa 39 Kinder- und Jugendprojekte aus Leipzig müssen gerade zittern. Ihnen droht im nächsten Jahr vielleicht das Aus.
Grund dafür ist die finanzielle Misere, in der sie aufgrund gestiegener Kosten stecken. Einige Vorhaben ersticken sogar ganz im Keim.
Viele Teilnehmende der Projekte versammelten sich deshalb am Mittwoch kurz vor der Ratsversammlungen, um sich mit viel Krawall Gehör bei den Stadträten zu verschaffen. Sie wollen, dass der kommende Haushaltsplan mehr Geld für sie bereithält.
Mit verklebten Mündern appellierte das Theatrium hingegen stillschweigend an die Verantwortung der Politikerinnen und Politiker. Denn: auch der Kulturinstitution an der Grünauer Allee drohe die Schließung.
Geschäftsführerin Almut Haunstein ist verärgert. Ihrer Meinung nach ergreift das Jugendamt nicht wirklich Position und setzt im Vohinein zu wenig Geld für den kommenden Haushaltsplan an.
Das Jugendamt ist - nach Auffassung der Jugendkultureinrichtungen - mit einer zu geringen Forderung in die Haushaltsplanung eingestiegen. Offenbar noch bevor die Einrichtungen selbst um ihre Bedarfe angehört wurden.
Das Amt plant also einen gleichbleibenden Satz von 11,6 Mio. Euro für 2019/20. Zu wenig, wie die Einrichtungen finden. Sie fordern eine Erhöhung für den Haushalt der Kinder- und Jugendhilfe um 4 Mio Euro in 2019 und 4,8 Mio Euro in 2020. Davon sollen sich nicht nur etablierte Programme über Wasser halten, sondern auch Neuanträge berücksichtigt werden können.
Mit der Schließung des Theatriums würde eine wichtige Kulturinstitution in Grünau verschwinden. Für die Kinder und Jugendlichen des Theaters lässt sich das nur schwer nachvollziehen. Die Reaktionen fallen deswegen ganz unterschiedlich aus.
Die Beschlüsse zum Haushalt werden voraussichtlich Ende Januar vom Stadtrat gefällt. Bis dahin haben sich die Kids vom Theatrium und auch alle anderen Betroffenen geschworen, den Kampf nicht aufzugeben.