Dresden - Weltweit haben Frauen nicht die gleichen Chancen und Rechte wie Männer. Auch daran soll der "internationale Frauentag" - jedes Jahr am 8. März - erinnern. An den sächsischen Schulen läuft es bei diesem Thema auch noch nicht rund - finden zumindest junge Menschen, die deshalb in Dresden auf die Straße gingen. Vormittags - während der Schulzeit.
Nein, diese jungen Frauen, Schüler*innen und ihre Verbündeten, wollen sicherlich keine roten Rosen zum Frauentag. Am feministischen Kampftag, wie sie ihn hier nennen, protestieren in Dresden junge Menschen gegen Sexismus und Diskriminierung in der Schule. Doch anstatt heute die Schulbank zu drücken und in der Freizeit zu demonstrieren, wird seit vormittags gestreikt.
Schulstreik statt Schulbank also, wie es schon "Fridays for Future" machte und das mit vollem Erfolg. Die Veranstalter der "Schwarzen Rose" - eine Gewerkschaft für Schüler*innen rechnete im voraus mit 50 Teilnehmenden - doch rund 200 kamen. Und die fanden, dass es an den Schulen in Sachen Gleichberechtigung noch immer viel Verbesserungspotenzial gibt.
Ihre Demonstrationsroute war genauestens geplant: von einem Schulgebäude ging es zum Nächsten. Vor den Schulen wurden Redebeiträge gehalten und sich so direkt an die Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler gewandt.
Einige Schülerinnen und Schüler waren offenbar begeistert, holten ihre Schulranzen und schlossen sich spontan dem Streik an. Lehrkräfte hatten alle Hände voll zu tun, den Rest der Kinder vom Schulstreik abzuhalten.
Das Ziel der Streik-Demo - das Kultusministerium. Hier sehen die Demonstrierenden den "Ursprung" vieler Probleme an Schulen.
Ob diese das unentschuldigte Fehlen der Jugendlichen tolerieren - unklar. Sorge vor Konsequenzen waren auf der Demonstration nicht zu hören.