Fr, 28.04.2023 , 14:52 Uhr

Prozess am Chemnitzer Amtsgericht

JVA-Beamter soll Gefangene sexuell missbraucht haben

Chemnitz - Am kommenden Mittwoch (3. Mai) muss ein Mann aus dem Erzgebirge sich vor dem Chemnitzer Amtsgericht verantworten, weil er während seiner Zeit als Beamter in der Justizvollzugsanstalt Chemnitz eine Insassin sexuell missbraucht haben soll. 

Den Angaben zufolge wurde er im Zeitraum Januar bis April 2022 in der JVA eingesetzt. An zwei nicht genau bestimmten Tagen im März soll er eine Gefangene dazu aufgefordert haben, ihn zu Reinigungsarbeiten in die Kellerräume zu begleiten. Dort soll er sie zum Ausziehen aufgefordert haben, bevor er mit ihr Oralverkehr hatte. Der 53-jährige Angeklagte ist wegen sexuellen Missbrauchs von Gefangenen, behördlich Verwahrten oder Kranken und Hilfsbedürftigen in Einrichtungen angeklagt. In Chemnitz gab es in der Vergangenheit ähnliche Fälle. Zum Beispiel wurde im Jahr 2013 bekannt, dass ein JVA-Beamter außerhalb der Gefängnismauern Sex mit einer Insassin hatte, die später schwanger wurde. Daraufhin kündigte das Justizministerium an, die Zahl der Männer in der Einrichtung schrittweise zu reduzieren. Zu dieser Zeit waren 73 der 136 Bediensteten in der JVA Chemnitz Männer. Das Justizministerium hat auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur noch keine aktuellen Zahlen genannt. (mit dpa)