Mi, 28.02.2024 , 11:05 Uhr

Kaminofen nachträglich einbauen: In den meisten Fällen problemlos möglich

Die Popularität von Kaminöfen nimmt zu – und das liegt nicht nur an ihrer behaglichen Ausstrahlung, die ein Wohnzimmer erst so richtig schön gemütlich macht. Immer mehr Eigentümer nutzen den Kaminofen als eine sinnvolle Alternative zur herkömmlichen Heizung mit Öl oder Gas. Selbst in Immobilien, die ursprünglich ohne Schornstein konzipiert wurden, kann in den meisten Fällen problemlos eine Nachrüstung erfolgen.

Kaminofen nachrüsten – geht das wirklich?

Mit einem Kaminofen lassen sich die Heizkosten erheblich senken, gleichzeitig sorgt ein schöner Ofen im eigenen Zuhause für Behaglichkeit und den Extra-Komfort. Kaminöfen gibt es in den unterschiedlichsten Designs und mit verschiedenen technischen Ausstattungen – wer einen Kaminofen kaufen möchte, sollte sich deshalb zunächst gut informieren und einige Vorbereitungen treffen.

Zunächst sollte die wichtigste Voraussetzung überprüft werden: der Schornstein. Ist dieser nicht bereits vorhanden, sind Nachrüstungen – etwa durch Edelstahlschornsteine – möglich, wenngleich sie zusätzliche Kosten und Aufwand bedeuten. Dazu wird an der Außenwand des Hauses ein doppelwandiger Schornstein von einem Fachbetrieb angebracht, was in der Regel nicht länger als einige Stunden in Anspruch nimmt.

Zudem sind bereits vor der Installation des Kaminofens die Einhaltung rechtlicher Rahmenbedingungen, wie die der Bundesimmissionsschutzverordnung, sowie der Brandschutzvorschriften, zu beachten: Der Kamin muss auf einem nicht brennbaren Untergrund installiert werden, zudem sind spezifische Abstände zu brennbaren Materialien zu wahren.

Darüber hinaus ist die Zustimmung des Vermieters einzuholen, sollte man nicht Eigentümer des Gebäudes sein. Speziell bei Neubauten oder nach Energieeinsparverordnung sanierten Altbauten sind Öfen mit externem Luftanschluss notwendig, um den hermetisch abgeriegelten Wohnräumen frische Verbrennungsluft zuzuführen.

Den passenden Ofen auswählen

Wer mit dem Kaminofen die Heizkosten reduzieren möchte, sollte sich bei der Auswahl des passenden Modells nicht nur nach ästhetischen Gesichtspunkten richten, sondern auch die spezifischen Anforderungen des Hauses berücksichtigen.

Es gilt also, einen Ofen zu finden, der genau zu den eigenen Bedürfnissen und den räumlichen Gegebenheiten passt. Wichtig ist, sowohl die Größe der zu beheizenden Räume als auch den individuellen Wärmebedarf zu berücksichtigen. Besonders für diejenigen, die planen, den Ofen als Hauptwärmequelle zu nutzen, ist es sinnvoll, ein Modell zu wählen, das für den Dauerbetrieb geeignet ist.

Bei der Entscheidung für einen neuen Ofen ist auch die Einhaltung aktueller Umweltschutzvorgaben nicht zu vernachlässigen: Seit der Aktualisierung der Immissionsvorschriften müssen Kaminöfen bestimmte Grenzwerte für Feinstaubemissionen einhalten. Eigentümer sollten auf typgeprüfte Modelle setzen, die die Einhaltung der relevanten DIN- und EN-Normen vom Hersteller bestätigt bekommen haben.

Für einige Hausbesitzer ebenfalls interessant: Neben klassischen Varianten gibt es auch automatisch arbeitende Wärmeerzeuger, welche die zentrale Heizungsanlage unterstützen. Insbesondere wasserführende Kaminöfen bieten den Vorteil, dass sie in das Heizsystem integriert werden können. Sie leiten einen Teil der erzeugten Wärme in einen Pufferspeicher, der dann nach Bedarf zur Raumheizung oder zur Warmwasseraufbereitung herangezogen wird. Im Gegensatz dazu konzentrieren sich Modelle ohne diese Funktion darauf, hauptsächlich den Aufstellraum zu erwärmen.

Ein Schornsteinfeger ist unerlässlich

Bevor man einen neuen Kaminofen in Betrieb nimmt, steht ein Gespräch mit dem für die Region zuständigen Schornsteinfeger an. Der Fachmann spielt eine wichtige Rolle im gesamten Prozess: Er kann beispielsweise herausfinden, ob sich der neue Ofen an einen bestehenden Schornstein anschließen lässt, der vielleicht bisher ungenutzt blieb oder bereits mit Blick auf eine zukünftige Nutzung als Zusatzheizquelle vorgesehen war. Der Schornsteinfeger nimmt den Schornstein genau unter die Lupe, bewertet dessen Zustand und entscheidet, ob er für den geplanten Zweck geeignet ist. Nach einer gründlichen Prüfung, die auch die Einhaltung der Norm DIN 4705 umfasst, kann er dann grünes Licht für die Nutzung geben.

Die Einbeziehung des Schornsteinfegers von Beginn an ist aber nicht nur eine formale Notwendigkeit: Seine Expertise ist unverzichtbar, wenn es um Aspekte wie Brandschutz und die richtige Platzierung des Ofens geht. Er berät zu den notwendigen Sicherheitsabständen zu brennbaren Materialien, was besonders wichtig ist, wenn im Raum brennbare Böden wie Parkett vorhanden sind. In solchen Fällen muss der Ofen auf einer nicht brennbaren Unterlage, beispielsweise einer Metall- oder Glasschutzplatte, stehen.

Darüber hinaus berücksichtigt der Schornsteinfeger die Druckverhältnisse am Aufstellungsort des Ofens. Notwendig ist eine ungehinderte Abführung der Rauchgase durch den Schornstein, weshalb in dem Raum, in dem der Ofen steht, keine Geräte wie Ventilatoren oder Dunstabzugshauben betrieben werden sollten, die die Luftzirkulation beeinträchtigen können. Die Beratung durch den Schornsteinfeger hilft, alle diese Faktoren zu berücksichtigen und sorgt für eine sichere Installation des Kaminofens.

Kaminofen in Betrieb nehmen – so geht’s

Schon einmal vorweg: Den Kaminofen anzuschließen, erfordert Fachwissen. Es empfiehlt sich deshalb, diesen Schritt einem Experten zu überlassen. So stellt man sicher, dass die Installation korrekt und sicher erfolgt, was Risiken reduziert und die Effizienz des Ofens optimiert. Fachleute garantieren zudem eine professionelle Ausführung und Einhaltung aller Sicherheitsvorschriften.

Wer sich dennoch selbst um den Anschluss kümmern möchte, sollte als ersten Schritt sicherstellen, dass der Ofen genügend Platz hat und die vom Schornsteinfeger empfohlenen Abstände eingehalten werden. Im Normalfall gilt ein Abstand von mindestens 20 Zentimeter zu nicht brennbaren Wänden und Decken. Falls die Decke brennbar ist, sollte der Abstand auf 45 Zentimeter erhöht werden. Um brennbare Böden zu schützen, sind vor dem Ofen 50 Zentimeter und an den Seiten 30 Zentimeter Abstand zu halten, wobei der Einsatz von Glas- oder Metallplatten empfohlen wird. Zudem sollte alles Brennbare mindestens 80 Zentimeter von der Feuerraumtür entfernt sein.

Nachdem man diese Sicherheitsabstände eingeplant hat, geht es an die Installation und den Anschluss des Ofens an den Schornstein. Ein solides Verbindungsstück aus Stahl ist notwendig, um die Abgase sicher abzuleiten. Wichtig ist auch, dass der Kaminofen gerade und fest steht.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Frischluftversorgung: Da das Feuer im Ofen Sauerstoff verbraucht, muss durch einen Frischluftanschluss gewährleistet sein, dass genug Luft in den Raum gelangt. Auch hierbei ist der Anschluss durch einen Experten hilfreich, um sicherzugehen, dass keine gesundheitsschädlichen Bedingungen entstehen. Ist der Ofen angebracht, können sich Eigentümer schließlich entspannt zurücklehnen – und sich über gemütliche Stunden vor dem Kamin sowie eine reduzierte Heizrechnung freuen.