Dresden - Auf der Verbandsversammlung in Pirna verabschiedete der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) eine Bilanz für 2024 und legte zentrale Weichen für die kommenden Jahre. Neben einem deutlichen Fahrgastwachstum dank Deutschland- und Bildungsticket stehen Investitionen und Tarifänderungen im Fokus.
Für 2025 hat der VVO einen Haushalt von rund 182,7 Millionen Euro verabschiedet. Davon fließen 148,2 Millionen Euro in den Eisenbahnverkehr, 5,3 Millionen an Schmalspurbahnen und 4,9 Millionen in den Bus- und Nachtverkehr. Zusätzliche 6,6 Millionen Euro sind für den barrierefreien Ausbau und die Modernisierung der Infrastruktur vorgesehen.
Trotz gestiegener Kosten bleibt der Haushalt dank Rückflüssen aus nicht erbrachten Leistungen der DB Regio ausgeglichen. „Vor dem Hintergrund der finanziellen Herausforderung ist dies eine wichtige Maßnahme, um das bestehende Angebot zu sichern“, erklärte Landrat Michael Geisler.
Der VVO investiert weiterhin in den barrierefreien Nahverkehr. Neben dem Umbau von Haltestellen in Tharandt, Lauta und Nünchritz wird der Haltepunkt Bischheim-Gersdorf modernisiert. Für die historischen Schmalspurbahnen wie die Weißeritztalbahn stehen 3,3 Millionen Euro bereit.
Die Tarife im VVO steigen ab dem 1. April 2025 um durchschnittlich 6,88 Prozent. Einzeltickets in Dresden kosten dann 3,40 Euro, in anderen Tarifzonen 3,20 Euro. Tageskarten und Monatskarten werden ebenfalls angepasst. Das Bildungsticket bleibt preisstabil, das Deutschlandticket wird jedoch ab Januar teurer.
Die Leistungen der S-Bahn Dresden wurden für den Zeitraum 2027 bis 2042 neu vergeben. Geplant sind Kapazitätserweiterungen: Die Linien S2, S3 und Verstärkerzüge der S1 werden künftig mit drei Wagen betrieben, was 60 Prozent mehr Sitzplätze bietet. Zudem werden alle 81 Doppelstockwagen modernisiert und mit WLAN ausgestattet.
Der Plan, eine neue S-Bahn-Linie S5 zwischen Dresden und Riesa einzuführen, wurde aus Kostengründen gestrichen. Stattdessen soll die Linie S1 zwischen Pirna und Meißen ab 2027 ganztägig verstärkt werden – abhängig von der Haushaltslage 2026.
2024 verzeichnete der VVO rund 200 Millionen Fahrgäste, zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Dank digitaler Lösungen werden mittlerweile 98 Prozent aller Wochen- und Monatskarten online verkauft.
Mit diesen Maßnahmen stellt der VVO die Mobilität der Region langfristig sicher und reagiert auf die gestiegene Nachfrage im Nahverkehr.