Sachsen- Sachsens Sozialministerin Petra Köpping hat die Kehrtwende von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bei den Quarantäne-Regeln positiv bewertet.
«Ich begrüße, dass die Freiwilligkeit der Isolation bei positiv Getesteten nicht kommen wird. Das ist der Punkt, den ich ja auch öffentlich kritisiert habe», sagte Köpping am Mittwoch auf Anfrage. In der Gesundheitsministerkonferenz sei Lauterbach auch gefragt worden, ob das mit Blick auf den Umgang mit Symptomlosen wirklich der richtige Weg sei. «Denn hier waren viele Fragen ungeklärt, etwa beim Verdienstausfall.»
Nach Beratungen der Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Montag mitgeteilt, dass Corona-Infizierte und Kontaktpersonen ab 1. Mai in der Regel nur noch freiwillig und für kürzere Zeit in Isolierung oder Quarantäne müssen. Infizierten sollte demnach nur noch «dringend empfohlen» werden, sich für fünf Tage zu isolieren und Kontakte zu meiden - für Kontaktpersonen von Infizierten sollte es entsprechend gelten. Eine Anordnung des Gesundheitsamts sollte wegfallen.
Lauterbach änderte dann aber seine Meinung. In der ZDF-Sendung «Markus Lanz» sagte er am späten Dienstagabend: «Diesen Punkt, dass die Infizierten, dass die sich selbst isolieren, und nicht mehr durch das Gesundheitsamt aufgefordert werden, den werde ich wieder einkassieren.» Bleiben solle aber eine verkürzte Isolation von fünf Tagen.
Köpping betonte, man müsse klar benennen, dass es sich um eine Empfehlung des Robert Koch-Instituts (RKI) gehandelt habe. «Die Gesundheitsminister lassen sich von den Experten des RKI wissenschaftlich beraten und darauf müssen wir uns auch verlassen können. Dieser Zick-Zack-Kurs hilft uns nicht weiter, sondern sorgt nur für Verunsicherung.» (dpa)