Chemnitz- Die Wirtschaft in der Chemnitzer Region kämpft zunehmend mit einer rückläufigen Konjunktur.
Am Dienstagvormittag stellten die Industrie- und Handelskammer Chemnitz und die Handwerkskammer Chemnitz in einer Pressekonferenz die Herbst-Konjunkturdaten vor. Aus der gemeinsamen Umfrage zur Herbstkonjunktur geht hervor, dass sich die konjunkturelle Lage im Kammerbezirk Chemnitz abgekühlt hat. Der gemeinsame Geschäftsklimaindex der beiden Kammern ist auf 116 Punkte gesunken und liegt somit 16 Punkte unter dem Wert der Umfrage im Herbst 2018.
In der getrennten Betrachtung von Handwerk und IHK-Bereich können deutliche Unterschiede erkannt werden. Der Index für die Unternehmen im Bereich des Handwerkes hatte mit 133 Punkten nur einen minimalen Rückgang um zwei Punkte zum letzten Jahr verzeichnet. Während im Bereich der IHK der Index auf 111 Punkte sank. Letztes Jahr waren es im Herbst noch 131 Punkte. Maximal können dabei 200 Punkte erreicht werden. Auftragsorder lassen nach und rückläufige Exporterwartungen trüben die Lage in der Industrie und bei unternehmensnahen Dienstleistern. Zusätzlich sinkt auch die Nachfrage nach Transportkapazitäten und Logistikdienstleistungen. Das Umsatzwachstum im Handel hat sich zudem abgeschwächt. Die Zoll- und Handelskonflikte sowie der noch immer ungeklärte Brexit führen zu einer steigenden Unsicherheit bei den Unternehmen und auch zu einer Abschwächung der Auslandsgeschäfte. Eine Herausforderung ist der Strukturwandel der Automobilindustrie hin zur Elektromobilität. Von der stabilen Binnennachfrage und vor allem von der anhaltenden Bautätigkeit profitieren insbesondere die Bauindustrie, Bauhandwerk und Handwerk. Ihre Geschäftslage bewerten die Handwerksbetriebe über fast alle Gruppen hinweg als sehr gut und sogar besser als im Vorjahr. Im Nahrungsmittelhandwerk ist ein Rückgang zu verzeichnen, was der sinkenden Nachfrage im ländlichen Raum und stark gestiegenen Einkaufspreisen geschuldet ist.
Insgesamt sind sowohl Investitions- als auch Personalplanungen in fast allen Bereichen rückläufig. Erneut bewerten die Betriebe den Fachkräftemangel sowie zunehmend Nachfrage- und Kostenfaktoren als größte Probleme der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung. An der Umfrage beteiligten sich rund 1.500 Unternehmen aus den Bereichen Industrie, Bauindustrie, Handwerk, Dienstleistung, Handel und Güterverkehr mit mehr als 40.000 Beschäftigten. Den Konjunkturbericht finden Sie unter www.chemnitz.ihk24.de und www.hwk-chemnitz.de