Dresden - Die Linken fordern Konsequenzen aus wachsender Altersarmut.
Immer mehr Menschen seien auf Grundsicherung im Alter angewiesen, so begründete die Parteichefin Susanne Schaper am Dienstag den Handlungsdruck. Die Zahl Betroffener sei nach Jahren eines stetigen Anstieges zuletzt sprunghaft gestiegen. Schaper stellte im Landtag eine Kleine Anfrage zu dem Thema.
Demnach stieg die Zahl Betroffener bis September 2022 auf 15 885. Aktuellere Zahlen lagen nicht vor. 2021 betraf das 12 755 Frauen und Männern, in den Jahren zuvor waren es zwischen 11 352 (2017) und 11 855 (2020). Gegenüber 2003 wuchs die Zahl (6156) um 250 Prozent.
«Gerade wir im Osten brauchen eine verlässliche gesetzliche Rentenversicherung, weil hier deutlich weniger Menschen als im Westen eine Betriebsrente oder Pension beziehen. Zudem haben hier besonders wenige Menschen Wohneigentum, das sie selbst bewohnen oder gar vermieten könnten, um eine geringe Rente wenigstens teilweise auszugleichen», teilte Schaper mit.
Sie vermutet, dass Preiserhöhungen für Lebensmittel, Energie und Mobilität den Anstieg verursachten. Umso dringlicher sei es, gezielt zu helfen – mit der Aufstockung von Armutsrenten oder notfalls mit Pauschalzahlungen, sagte die Politikerin.
«Keine Rente darf unter 1200 Euro netto im Monat liegen. Die gesetzliche Rentenversicherung muss ausgebaut werden. Alle Erwerbstätigen sollen für ihre gesamten Einkünfte im Job und am Finanzmarkt Beiträge in den Rententopf entrichten – auch Beamte, Selbstständige und Freiberufler wie Politikerinnen und Politiker», forderte Schaper.(mit dpa)