Leipzig - Die Konsum Leipzig eG bleibt auf Erfolgskurs. Aus der veröffentlichten Jahresbilanz geht hervor, dass die Genossenschaft mit 7 % ihren Umsatz auf 125 Mio. Euro erhöhen konnte. Ein Vergleich mit den Konkurrenten zeigt aber, dass die Einzelhandelskette es noch nie leicht hatte. Und nie leicht haben wird.
Wenn man davon spricht „in den Konsum einkaufen zu gehen“ wird ein mancher Westdeutscher meinen, man führe den Begriff ins ad absurdum. Was für manche abstrus klingen mag, ist für andere ein Lebensgefühl. Die Ursprünge der Konsum Leipzig eG gehen weit ins 20. Jahrhundert zurück. Mehrmals stand die Einzelhandelskette vor dem aus. Heute schreibt sie Rekordzahlen.
Laut der Jahresbilanz verzeichnet Konsum schwarze Zahlen. Mit einer Bruttoumsatzsteigerung von 7% auf 125 Millionen Euro ist der Umsatz so hoch wie noch nie zu vor seit der Wiedervereinigung. Diese Zahlen sind beachtlich und gleichzeitig verwunderlich, wenn man sich die Konkurrenz vor die Augen führt: Die Schwarzgruppe, Mutterkonzern von Kaufland und Lidl, verzeichnete 2017 rund 100 Milliarden Euro Umsatz, die Rewe Group 2016 rund 54 Milliarden Euro. Dabei sind unternehmerische Hauptziele wie Gewinnmaximierung gar kein Maßstab, an dem sich Konsum messen will und darf: Als Genossenschaft ist es einem Unternehmen verboten, die Maximierung der Gewinne als Richtlinien für unternehmerisches Handeln zu setzen.
Konsum weiß dennoch wie man auf dem Markt auftreten muss, um einen Absatz zu etbalieren. „Wir wollen der Lebensmittelhändler für alle sein. Regionale und lokale Produkte, Qualität und Vielfalt zu günstigen Preisen ist dabei unsere Devise“, erklärt Michael Faupel, Vorstand des Konsum Leipzig. Auch dem Modernisierungs- und Digitalisierungsprozess hält man stand: Seit August 2018 unterstützen die Märkte kontaktloses Zahlen und Bargeldabhebungen. Ebenso erfolgt der Vertrieb: 3000 Artikel sind bis dato über den Onlineshop erhältlich, Ausbau geplant. Zusätzlich soll eine neue Arbeits- und Endgeldordnung für Fairness und Transparenz im Umgang mit den Mitarbeitern sorgen.
Die eigentlich Konsum eG besteht seit 1884. Momentan betrieben werden 61 Standorte, in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Die Zukunft von Konsum bleibt ungewiss. Neben der Schließung von Filialen eröffnen aber weiterhin neue, wie etwa in der Bornaischen Straße und in der Kochstraße. Alles sind eher kleinere Märkte, dennoch zeigen sie eine positive Umsatzentwicklung auf. Ob man mit dem Trend der Digitalisierung und dem zunehmenden Onlinevertrieb mithalten kann, wird die Zeit zeigen.
Doch das, was immer bleiben wird, ist ein Stück Leipziger, ostdeutscher Geschichte.