Chemnitz – Kostenloses Parken in der Chemnitzer Innenstadt wird bald der Vergangenheit angehören. Am Mittwoch hat der Chemnitzer Stadtrat die Pläne der Verwaltung zur Einführung einer flächendeckenden Bewirtschaftung der Stellflächen im Stadtzentrum abgesegnet.
Eigentlich sollte das sogenannte „Parkraumkonzept“ bereits im Januar beschlossen werden, doch die Stadträte stellten sich zunächst quer und forderten Nachbesserungen. Aus dem selben Grund wurde das Thema im März gleich noch einmal von der Tagesordnung genommen.
Nun aber stimmten die Stadträte der Neuordnung zu – nicht, ohne noch eigene Änderungen einzubringen. Im Kern jedoch bleiben die Pläne von Baubürgermeister Michael Stötzer erhalten.
So werden schrittweise zwei Zonen – eine direkt im Stadtzentrum und eine darum herum – eingerichtet. Anwohner brauchen einen Bewohnerparkausweis, der 30 Euro im Jahr kostet. Alle anderen müssen ein Ticket am Automaten ziehen.
Für das Parken in der inneren Zone I werden 50 Cent für die ersten 40 Minuten und danach je angefangene 20 Minuten erhoben. In der Zone II werden 50 Cent für die erste Stunde und danach für die angefangenen 30 Minuten fällig. Die Tageshöchstgebühr soll in Zone II nach Korrektur des Stadtrates 2,50 Euro betragen.
Dies trifft vor allem Pendler, die bisher ihre Autos auf kostenlosen Stellflächen geparkt hatten. Möglicherweise weichen diese jetzt auf noch gebührenfreie Bereiche wie den Kaßberg aus. Vielleicht nutzen Pendler jedoch in Zukunft verstärkt öffentliche Verkehrsmittel, als hohe Parkgebühren oder lange Fußmärsche in Kauf zu nehmen.
Die Änderung des Parkkonzeptes ist aus Sicht der Stadt notwendig, weil aufgrund der Innenstadtbebauung einige große, gebührenpflichtige Parkplätze bald verschwinden. Mit den Mehreinnahmen sollen diese Verluste kompensiert werden.
Zunächst muss die Stadt allerdings erst einmal viel Geld ausgeben. So müssen rund 200 neue Parkautomaten angeschafft und aufgestellt werden.