Mo, 23.07.2018 , 18:45 Uhr

Kraftakt - Erzgebirgstour fordert Höchstleistungen

Erzgebirge- Es hatte einen Hauch von der Tour de France, als am Freitagabend auf der Rennstrecke des Sachsenrings die 13. Auflage der Erzgebirgstour gestartet ist. Insgesamt 116 Starter hatten sich in diesem Jahr angemeldet – Teilnehmerrekord für das Jedermann Radrennen!

20 Runden galt es bei der Auftaktveranstaltung auf dem Sachsenring für die Fahrerinnen und Fahrer zurückzulegen – was einer Gesamtstrecke von 74 Kilometern entspricht. Zu Beginn konnte sich keiner der Starter vom Feld entscheidend absetzen. Erst knapp nach der Hälfte der Etappe wurde die Gruppe kleiner. Wenige Runden vor Schluss war es Valentin Szalay der sich mit fast einer Minute Vorsprung an der Spitze bewegte. Auch wenn am Ende sein Teamkollege Christian Kreuchler bis auf wenige Zentimeter heran kommen konnte – krönte sich der 24-Jährige zum ersten Etappensieger in diesem Jahr.

Der echte Härtetest stand den Radfahrern dann am Samstag bevor. Gleich zwei Etappen galt es zu bewältigen. Am Morgen stand zunächst das Bergzeitfahren zum Rabenberg auf dem Programm – Der 4,2 Kilometer lange Anstieg war für jeden Fahrer ein Kampf gegen die Uhr, aber auch gegen den eigenen inneren Schweinehund. Am Ende konnte sich Christian Kreuchler, ebenfalls vom BKK Mobil Oil Racing Team erstmals das gelbe Trikot für den Gesamtführenden überziehen. Es war das erste Ausrufezeichen des 33-Jährigen.

Seine gute Form konnte er dann am Nachmittag bestätigen. Bei der Königsetappe über 110,3 Kilometer konnte er sich jederzeit in der Spitzengruppe festsetzen. Bei bestem Radfahrwetter mit Temperaturen um die 20 Grad mussten die Fahrer den Keilberg erklimmen und anschließend viele weitere quälende Höhenmeter in Tschechien überwinden.
Mit einem Großaufgebot sicherte der Veranstalter die Straßen ab, um den Fahrern freie Fahrt zu gewährleisten. Mit einem Angriff wenige Kilometern vor dem Ziel sicherte sich schließlich der Mann im gelben Trikot seinen zweiten Etappensieg an diesem Tag. Und seine Ambitionen sollten berechtigt sein.
Bei der Schlussetappe über 56,5 Kilometer in Crottendorf wurde den Fahrern ein idyllischer Anblick über das Erzgebirge geboten. Darauf dürften sie sich aber weniger konzentriert haben. Vielmehr lag der Fokus auf der anspruchsvollen Strecke mit langen Aufstiegen und rasanten Abfahrten.

Für den Tagessieg reichte es für Kreuchler im gelben Trikot am Ende nicht. Er kam hinter Markus Werner, dem Gewinner des Bergtrikots ins Ziel.  Jubeln durfte er am Ende trotzdem – Denn nach drei intensiven Tagen und 245 zurückgelegten Kilometern landete er in der Gesamtwertung auf dem ersten Platz. Auf dem zweiten und dritten Rang folgten Markus Werner und Valentin Szalay. Letzterer war mit seiner Leistung nach dem Auftaktsieg vom Freitag und dem gesamten Event mehr als zufrieden.

Für die Organisatoren heißt es jetzt zunächst erst einmal durchschnaufen – doch im Hinterkopf haben sie wahrscheinlich schon längst begonnen, die ersten Gedanken über die nächste Tour durch das Erzgebirge im neuen Jahr zu fassen.