Dresden - Das Kraftwerksgelände in Reick soll deutlich erweitert werden. Der Aufsichtsrat der DREWAG hat dem Bau und Betrieb einer flexiblen Kraft-Wärme-Kopplungsanlage zugestimmt. Rund 95 Millionen Euro sollen investiert werden. Die Anlage soll schwarz- und schnellstartfähig werden, also auch einen stundenweisen Betrieb erlauben. Bereits Anfang 2019 sollen Bagger für das Großprojekt rollen. Die Inbetriebnahme ist bis Ende 2022 geplant.
Der Aufsichtsrat der DREWAG hat am Mittwoch den Vorschlägen zur Ausschreibung, Planung, Bau und Betrieb einer hochflexiblen Kraft-Wärme-Kopplungsanlage mit circa 80 Megawatt elektrischer und thermischer Leistung sowie einem Investitionsbudget von rund 95 Millionen Euro zugestimmt.
Aufsichtsratsvorsitzender und Oberbürgermeister Dirk Hilbert sagte: „Der Bau der neuen Anlage ist ein wichtiger Beitrag zum Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept der Landeshauptstadt Dresden. Wir werden mit dem neuen Kraftwerk Dresden stärken. Ich freue mich, dass uns jetzt der wichtige Vorbescheid des Bundesamtes zur Förderung unserer geplanten Anlage nach dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz übersandt wurde.“ „Das neue Kraftwerk ermöglicht es uns, eine konkrete Antwort auf die Energiewende in Dresden zu geben. Wir stellen uns auf erneuerbare Energien genauso ein wie auf Versorgungssicherheit, denn beides leistet die Anlage mit ihrer hohen Einsatzflexibilität und Schwarzstartfähigkeit. Und ich kann allen unseren Kunden versichern, dass die Fernwärmepreise aufgrund der neuen Anlage nicht steigen werden.“, so Dr. Frank Brinkmann, DREWAG-Geschäftsführer.
Ab Mitte der 20er Jahre erwartet die DREWAG im Zusammenhang mit dem Marktaustritt weiterer Großkraftwerke einen Nachfrageschub nach hoch flexibler Stromerzeugungskapazität. Nach dem Bau der Anlage würde das Zentrale Fernheiznetz (ZFHN) nahezu 100 Prozent aus KWK-Wärme versorgt. Gleichzeitig soll auch für industrielle Neuansiedlungen die Versorgungssicherheit erhöht werden. Diesen Herausforderungen kann mit dem Bau der hoch flexiblen Anlage in Reick entsprochen werden. Die Flexanlage soll schwarz- und schnellstartfähig wwerden, also einen stundenweisen Betrieb erlauben. Sie kann sich an veränderte Bedingungen am Strom- und Wärmemarkt, z. B. durch Einspeisung solarthermischer Energie, sehr gut anpassen. Das ist mit den bisherigen Erzeugungsanlagen technisch nicht möglich.
Das neue Heizkraftwerk soll schwarzstartfähig sein. Die neue Anlage wird mit gespeicherter Druckluft startbar sein. In einen Schwarzstartfall wird zunächst die 80-MW-Anlage hochgefahren, die dann Strom zum Start des HKW Nossener Brücke erzeugt. Das neue Kraftwerk kann mittelfristig Teile des HKW Nossener Brücke ersetzen. Die Lebensdauer dieses Kraftwerkes war bisher bis 2035 ausgelegt. Mit dem neuen Kraftwerk könnte sich die Lebensdauer des HKW Nossener Brücke noch um einige Jahre darüber hinaus verlängern.
Quelle: DREWAG - Stadtwerke Dresden GmbH