Leipzig - Die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle hat die Kritik, dass Verdi am gemeinsamen Vorgehen der Gewerkschaft mit der Klimabewegung Fridays for Future (FFF) mitbeteiligt ist, zurückgewiesen.
Behle sagte: „Gerade diese Kritik halte ich für einen Riesenfehler“ am Freitagmorgen am Rande einer Streikkundgebung in Leipzig. Für Freitag hatte Verdi in mehreren Bundesländern zu Warnstreiks im Nahverkehr aufgerufen, der parallel zum globalen Klimastreik von Fridays for Future stattfindet. Der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Steffen Kampeter, hatte das als „gefährliche Grenzüberschreitung“ kritisiert. Während Klimaaktivisten von Fridays for Future sich für eine Verkehrswende und eine bessere Finanzierung des Öffentlichen Personennahverkehrs einsetzte, wollte Verdi Druck in den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Kommunen und des Bundes erhöhen. „Streiks sind zulässig, um Tarifverträge zu erreichen, die Arbeitsbedingungen regeln“, das sagte Kampeter der Deutschen Presse-Agentur, denn Demonstrationen könnten auf ganz unterschiedliche Ziele gerichtet sein. Weiter sagte er: „Wer aber Arbeitskämpfe und allgemeinpolitische Ziele miteinander vermischt, gerät schnell auf ein Spielfeld jenseits unserer Tarifautonomie“. Politische oder auch nur quasi politische Streiks seien in Deutschland schlicht rechtswidrig. (mit dpa)