Leipzig- Die Gedanken in der Ferne schweifen lassen und dabei kreativ werden, so ergeht es Künstlerinnen und Künstlern seit Jahrhunderten. Der Wunsch nach Freiheit und danach, die Grenzen der eignenen Heimat zu überschreiten, bringt so manches Mal ungeahnte Kreativität hervor. Doch lange Zeit konnten Erfahrungen nicht fotografisch festgehalten werden. Vielmehr musste auf Drucke und Zeichnungen zurückgegeriffen werden. 120 solcher Werke von über 80 Künstlern werden nun im Rahmen der internationalen Leihausstellung „Ferne, so nah. Künstler, Künstlerinnen und ihre Reisen“ im Kupferstich-Kabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden gezeigt. Das Publikum wird hier eingeladen, sich mit auf eine kreative Reise zu begeben und ganz nebenbei mit der Reisethematik zu beschäftigen.
Denn Reisen haben die Kunstwelt nicht nur geprägt, sondern auch weiterentwickelt. So entdeckten Künstler beispielsweise neue Pigmente und integrierten sie dann in ihren eigenen Stil, wodurch wiederum eine neue Art der Kunst entstehen konnte. Außerdem waren Reisen in der Kunstwelt auch wichtig, um Originale von Duplikaten unterscheiden zu können. Dokumentiert wurden die Reiseerlebnisse der Künstler dann in zwei verschiedenen Formen.
Zusammengetragen wurden all diese ausgewählten Werke von bekannten und weniger bekannten Künstlern über viele Jahre hinweg vom Dresdner Kupferstichkabinett in Zusammenarbeit mit der Sammlung Katrin Bellinger in London. Zu sehen sind neben Werken auf Papier oder Leinwand aber auch größere künstlerische Arbeiten wie etwa Skulpturen. Alle vereint jedoch ihre besondere Entstehungsgeschichte.
Die Besucher können in diese Entstehungssituationen aktiv eintauchen und sich mitreißen lassen. Gedankenexperimente sind hier ebenso erwünscht wie ein Wegträumen in die Ferne. Noch bis Anfang Oktober ist all das im Dresdner Kuperstichkabinett möglich.