Di, 01.08.2023 , 11:47 Uhr

Künstliche Intelligenz in Stadtverwaltungen langsam im Kommen

Sachsen- Künstliche Intelligenz (KI) hält zunehmend Einzug in den Stadtverwaltungen und den kommunalen Betrieben.

Allerdings beschränken sich die Anwendungen meist noch auf einzelne, spezielle Bereiche, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei den großen sächsischen Städten ergab. Einige Anwendungen werden noch getestet. Die Verwaltung setze KI derzeit nur «schwach» ein, wie ein Sprecher der Stadt Leipzig sagt. «Für hoheitliche Bereiche oder für die Bescheide von Anträgen wird KI nicht eingesetzt.» So würden unter anderem im Amt für Geoinformation Daten von Luftbildern, Drohnenflügen oder Straßenbefahrungen mit Hilfe von KI-basierten Methoden ausgewertet. Dabei könnten unter anderem flächendeckend Erkenntnisse zur Flächenversiegelung gewonnen werden. Bei einem anderen Projekt würden zusammen mit der Universität Leipzig Erfahrungen bei der KI-unterstützten Analyse von Gebäuden oder auch Parkraumflächen gesammelt. Dabei werden unter anderem Straßenverkehrsdaten vergangener Jahre analysiert. Das Verkehrs- und Tiefbauamt teste mit KI ein System zur automatisierten Verkehrszählung. Dafür werde unter anderem ein Kamerasystem für «maschinelles Sehen» eingesetzt. Mit Hilfe einer Software könnten unter anderem Verkehrsströme differenziert angezeigt werden. In der Stadt Chemnitz gibt es einer Sprecherin zufolge aktuell keine konkreten Pläne für den Einsatz von KI. Die Entwicklungen und Möglichkeiten dieser Technologie würden aber beobachtet und bei Bedarf werde darauf zurückgegriffen, hieß es. Und auch in Dresden waren noch keine KI-Anwendungen bekannt. «IT und damit auch KI sind kein Selbstzweck, sondern Werkzeuge zur Erfüllung der den Kommunen obliegenden Aufgaben», sagte ein Sprecher des Sächsischen Städte- und Gemeindetages. Einen Überblick über den konkreten Einsatz von KI werde im Moment aber niemand in Sachsen haben. «Wir setzen uns im Bereich Digitalisierung auch gegenüber dem Freistaat dafür ein, dass es zu möglichst einheitlichen IT-Anwendungen oder zumindest Schnittstellen kommt, um künftig alle Verwaltungsleistungen digital anbieten zu können.»

 

Quelle: dpa