Di, 12.07.2022 , 06:57 Uhr

Kultusministerium lehnt Vier-Tage-Woche an sächsischen Schulen ab

Sachsen - In Sachsen-Anhalt wird derzeit eine Vier-Tage-Woche an den Schulen erprobt. Für die sächsischen Schulen sei dies jedoch keine Option, sagte der Sprecher des Kultusministeriums, Dirk Reelfs, auf Anfrage der dpa. 

Reelfs fügte hinzu, dass solche Überlegungen bisher noch nicht vorgenommen wurden. Vor allem könne dies keine Lösung sein, um dem Lehrermangel entgegenzuwirken. Allerdings werde im Zuge des Projekts Bildungsland 2030 diskutiert, wie künftig Distanzunterricht genutzt und eingesetzt werden könne.

Das 4-plus-1-Modell soll in Sachsen-Anhalt im neuen Schuljahr an zwölf Sekundar- und Gemeinschaftsschulen erprobt werden. Die Schüler werden an vier Tagen in den Schulen unterrichtet, während mit dem fünften Tag kreativ umgegangen werden soll. Digitales Lernen ist laut Bildungsministerium ebenso möglich wie Besuche in Firmen und Praxislerntage. Insbesondere an Sekundarschulen fehlen viele Lehrer. Unterrichtsausfall ist die Folge. Das Ministerium will das Modell aber nicht als Instrument gegen den Lehrermangel verstanden wissen.

Reelfs betonte, dass Distanzlernen Vor- und Nachteile habe. Angesichts der flächendeckenden Schulschließungen während der Corona-Pandemie, wurden einige Erfahrungen gesammelt. Viele leistungsstarke Schüler haben davon profitiert und sind motiviert an die Aufgaben herangetreten. Schwächere Schüler hingegen hatten oft Probleme, die Aufgaben selbst zu organisieren. Deshalb sei es entscheidend, den gezielten Einsatz von Distanzlernen genau abzuwägen, meinte der Kultusministeriumssprecher. (mit dpa)

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