Dresden - Michael Schindhelm ist jetzt als Kurator für Dresdens Kulturhauptstadtbewerbung ernannt worden. Der 57-Jährige ist seit 2009 als Kulturberater unter anderem in Moskau und Honkgong tätig und will in der sächsischen Landeshauptstadt den Kulturbegriff neu prägen.
Für die Bewerbung Dresdens engagieren sich auf Einladung des Oberbürgermeisters im Kuratorium etwa 30 Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur, Lehre und Forschung sowie Wissenschaft und Wirtschaft. Darunter u. a. Prof. Thomas de Maizière, Bundesminister a. D., Sänger Roland Kaiser oder die Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen, Prof. Marion Ackermann, In der ersten Sitzung sind die Grundlagen der Zusammenarbeit für das Kuratorium diskutiert und bestätigt worden. Dresden genießt weltweit den Ruf als Kunst- und Kulturstadt von europäischem Rang. Die Liste der namhaften Kulturinstitutionen erscheint endlos lang und ist gleichzeitig von einer großen Vielfalt geprägt. Auch ist die Geschichte Dresdens von zahlreichen Brüchen gekennzeichnet, die sich nicht nur im Stadtbild und der Architektur widerspiegeln.
Die Zerstörung im Zweiten Weltkrieg, der Wiederaufbau nach 1945 in einem sozialistischen Staat und die rasanten Veränderungsprozesse nach der deutschen Wiedervereinigung prägen das Selbstverständnis der Bürgerschaft. Dresden ist in den vergangenen Jahren aber auch zum Kristallisationspunkt aktueller gesellschaftlicher Bewegungen und Umwälzungen geworden. Diese Rahmenbedingungen sollen in die Bewerbung um den Titel Kulturhauptstadt Europas einfließen und unter dem Arbeitstitel „Kultur des Miteinanders“ zusammengefasst werden. Der Fokus liegt dabei darauf, dass schon der Bewerbungsprozess alle Teile der Stadtgesellschaft einschließt und nicht auf einzelne Institutionen, Sparten oder Genres beschränkt bleibt.