Dresden - Der Freistaat fördert in Dresden-Prohlis eine Anlaufstelle für Bürger. Mit einer Fördersumme von insgesamt 208.000 Euro kann so ein früheres Ladengeschäft in einem Einkaufszentrum für weitere zwei Jahre als Begegnungsstätte genutzt werden.
Laut Sachsens Sozialministerin Petra Köpping sei gerade in diesen Zeiten der Zusammenhalt in der Gesellschaft besonders wichtig. Das sagte sie am Donnerstag bei einem Besuch des Treffpunkts «Kultur im Einkaufszentrum» (KIEZ). Man habe keine einfache Zeit vor sich und die Menschen wären verunsichert. Räume für Begegnungen seien deshalb besonders wichtig.
Dresden-Prohlis ist ein Stadtteil, in dem viele sozial schwache Bürger leben. Zu DDR-Zeiten galt es als Privileg, hier eine Neubauwohnung mit Fernwärme zu bekommen. Doch nach der Wende zogen viele Mieter weg, die sich eine Wohnung in einem anderen Viertel leisten konnten. Zuzug gab es meist von Migranten und jenen, denen das Sozialamt eine Wohnung zuwies.
Köpping ging auf diese Entwicklung ein. Früher hätten in Prohlis Leute aus ganz unterschiedlichen sozialen Schichten zusammengelebt. Heute würden viele lediglich in ihren eigenen «Blasen» leben und anderen nicht mehr begegnen. Das sei nicht gut.
Die Ministerin lobte das Engagement im KIEZ, dessen Programm der Verein «Zuhause in Prohlis» gestaltet. «Genau solche gemeinsamen Orte wollen wir mit unserem Landesprogramm fördern», sagte Köpping. Es sei vor allem für die Schaffung «sozialer Orte» - so der Titel eines Teilprogrammes der Förderrichtlinie - im ländlichen Raum gedacht. Aber auch Projekte wie das in Dresden könnten in den Genuss einer Unterstützung kommen. Einwohnerinnen und Einwohner des Stadtteils seien herzlich willkommen, ihre Ideen einzubringen, um einen Ort des gemeinschaftlichen Miteinanders zu schaffen, hieß es. (mit dpa)