Sachsen - Der Präsident der sächsischen Landesärztekammer hat die Pläne der Bundesregierung zur schrittweisen Legalisierung von Cannabis heftig kritisiert.
Erik Bodendieck sagte, dass die vorgeschlagenen Vorstellungen zur Legalisierung die gesundheitlichen und bildungspolitischen Gefahren sowie die Realität des Lebens missachten würden. Seiner Meinung nach würde die Diskussion dazu führen, dass die Droge weiter verharmlost wird und nicht zu einer Eindämmung des Gebrauchs führen wird. Bodendieck kritisierte auch, dass der Schwarzmarkt nicht ausreichend bekämpft wird und der Bedarf an Behandlung in Praxen und Kliniken bereits wächst. Er bemängelte, dass keine Strategien dagegen erkennbar seien. Die Pläne der Bundesregierung sehen vor, dass der Besitz von maximal 25 Gramm Cannabis und der Eigenanbau von höchstens drei Pflanzen in Deutschland künftig straffrei sein sollen. Der Anbau und die Abgabe der Droge sollen in speziellen Vereinen ermöglicht werden, während der freie Verkauf von Cannabis für Erwachsene in Fachgeschäften erst in einem zweiten Schritt und zunächst in Modellregionen mit wissenschaftlicher Begleitung erprobt werden soll. (mit dpa)