Leipzig- Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen hat im vergangenen Jahr zahlreiche Mitglieder verloren.
Landesbischof Tobias Bilz sagte am Sonntag in seiner Kanzelrede in der Leipziger Michaeliskirche, dass die Landeskirche durch Austritte und durch den großen Überschuss Verstorbener gegenüber den Neugetauften eine fünfstellige Summe an Mitgliedern im vergangenen Jahr verloren hat. Das Gelingen sowie das Scheitern der Kirche müssten thematisiert werden, forderte Bilz. Ende 2021 lag die Mitgliederzahl der Landeskirche bei 628.708.
Es dürfe schmerzen, dass innerhalb der Gesellschaft viele Aufgaben der Kirche wie in etwa Sozialarbeit, Bildung oder Seelsorge - alleine bewerkstelligt würden. Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen sei aber kein Monopolist mehr. Andere Kirchen bieten das Gleiche an – und zwar ziemlich gut!, so auch Bilz.
Auch kritisierte Bilz die Trägheit der Kirche. Es sei schon so, als ob die Kirche irgendwie immer einen Schritt hinterher ist, weil die Bischhöfe nicht aus dem Knick kommen. Dies betreffe beispielsweise die Digitalisierung der Kirche und den Umbau ihrer Strukturen. Zukünftig sei es auch Aufgabe der Kirche, die Luke zum Himmel hin offen zu halten, sagte Bilz.
Quelle: dpa/sn