Chemnitz – Die Zurschaustellung von Wildtieren in Zirkussen sollte in Chemnitz der Vergangenheit angehören. Im August 2016 wurde dafür ein Verbots-Beschluss vom Stadtrat erlassen. Nun wurde dieser allerdings von der Sächsischen Landesdirektion gekippt.
Elefanten, Affen, Großbären, Nashörner, Flusspferde und Giraffen sollten in Chemnitz nicht mehr in Zirkussen vorgeführt werden. Der Stadtrat hatte dafür im August 2016 einen Beschluss zum Wildtierverbot erlassen. Laut Sächsischer Landesdirektion schränkt dieser Beschluss jedoch die Berufsfreiheit von Zirkus-Betreibern ein. Daher muss der Chemnitzer Stadtrat in der Sitzung am 5. April nun über die Aufhebung des Widtierverbotes entscheiden.
Die Landesdirektion bezieht sich in einem Schreiben vom 8. Februar dabei auf die vom Grundgesetz garantierte Berufsfreiheit, welche höher zu bewerten sei, als der Beschluss des Chemnitzer Stadtrates. Zudem habe der Gesetzgeber in Berlin noch keine juristische Grundlage für einen solchen Beschluss geschaffen.
Zu einer Aufhebung des Beschlusses wird es laut Bürgermeister Miko Runkel in jedem Fall kommen, selbst wenn die Stadträte dagegen stimmen.
Zirkus-Betreiber können dann weiterhin ihre Großtiere in der Manege vorführen. Letzendlich müssen die Chemnitzer aber selbst entscheiden, ob sie Wildtiere in Zirkussen sehen wollen oder nicht.