Wer aktuell in Sachsen einen Reisepass beantragt, muss sich weiterhin in Geduld üben. In Städten wie Leipzig, Dresden und Chemnitz liegen die Bearbeitungszeiten nach wie vor deutlich über dem früher üblichen Niveau. Gründe für die Verzögerungen sind ein außergewöhnlicher Bestellboom sowie Produktionsengpässe bei der Bundesdruckerei.
Laut einer Umfrage in mehreren Kommunen in Sachsen schwanken die Bearbeitungszeiten derzeit stark. Während Leipzig eine durchschnittliche Lieferzeit von sechs Wochen angibt, sind es in Chemnitz acht bis neun Wochen. Dresden spricht von schwankenden Zeiten, die jedoch über dem bisherigen Durchschnitt von zwei bis vier Wochen liegen.
Das Bundesinnenministerium nennt mehrere Ursachen für den Bestellboom:
Diese Faktoren führen zu einem erheblichen Rückstau bei der Bundesdruckerei, der die Lieferzeiten in die Höhe trieb.
Im Oktober lag die durchschnittliche Produktionszeit für einen Reisepass bei 25,4 Werktagen. Laut Bundesinnenministerium wurde der Rückstau inzwischen vollständig abgebaut. Die Bundesdruckerei setzt zudem auf technische Verbesserungen: Ab Anfang 2025 sollen neue Maschinen die Produktionskapazitäten erhöhen und die Lieferzeiten dauerhaft verkürzen.
In den sächsischen Großstädten warten weiterhin Tausende Menschen auf ihre neuen Reisepässe. Mitte November waren in Dresden knapp 2.000, in Leipzig rund 1.700 und in Chemnitz etwa 600 Pässe in Bearbeitung.