Bad Schandau - Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer geht davon aus, dass die Bekämpfung des Waldbrandes in der Sächsischen Schweiz noch lange dauert.
Bis man über Entspannung sprechen könne, werde es Tage und Wochen dauern, sagte der CDU-Politiker bei einem Besuch in Bad Schandau am Freitagabend. Der Regierungschef sprach von einer «großen und schweren Aufgabe». Zuvor war er mit einem Hubschrauber über das Waldbrandgebiet geflogen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Dafür hatte Kretschmer wie zuvor bereits Innenminister Armin Schuster, der am Freitagabend bei dem Besuch in Bad Schandau auch dabei war, seinen Urlaub abgebrochen.
Feuerwehr und Katastrophenschützer werden seit Tagen im Elbsandsteingebirge von einem verheerenden Brand in Atem gehalten. Ein zweiter wütet an der sächsisch-brandenburgischen Landesgrenze.
Der Einsatz werde viel Geld kosten, Kretschmer sprach von «vielen Millionen Euro.» Er sicherte den betroffenen Regionen im Nationalpark sowie in Nordsachsen finanzielle Hilfe zu - auch für den Wiederaufbau. In einer Zeit, in der es immer trockener werde, müsse man auch über die Zukunft der Nationalparks sprechen, so Kretschmer. Unter anderem müsse etwa über Schneisen, Wasserhaltung in den Wäldern und die Entfernung von Totholz diskutiert werden.
Zudem dankte Sachsens Regierungschef den Einsatzkräften von Feuerwehr, Bundespolizei und Bundeswehr für den tagelangen Einsatz. Würden sie aufhören zu arbeiten, würde alles abbrennen, betonte Kretschmer. «Es ist eine Frage der Kraft, wer hat die Durchhaltefähigkeit, wer gibt zuerst auf.» Auch der Bund habe weiterhin Unterstützung durch Löschhubschrauber zugesagt. «Das einzige Einsatzmittel, was hier wirklich etwas bringt.»
Zugleich rief Kretschmer die Menschen auf, Urlaub in der Sächsischen Schweiz nicht zu stornieren. Jede Reise helfe der Region. Vom Waldbrand betroffen sei ein Gebiet von rund 1,5 Quadratkilometern - die Sächsische Schweiz umfasse aber ein Gebiet von mehr als 90 Quadratkilometern. (mit dpa)