Wohngemeinschaften sind besonders in den Städten mit Hochschulen und Universitäten beliebt. Oft finden sich Freunde oder Kommilitonen zusammen, um gemeinsam zu leben und zu wohnen. In Uni-Städten wie Leipzig oder Chemnitz gibt es viele WGs. Doch das Zusammenleben ist nicht immer einfach. Damit das Miteinander gelingt, kommt es vor allem auf klare Absprachen an.
Ordnung ist das halbe Leben – diesen Spruch haben die meisten Studenten zuletzt im Elternhaus gehört, wenn es darum ging, das eigene Zimmer aufzuräumen. Aber in WGs erlebt er eine Renaissance. Denn oft entsteht dort Streit, wenn es an Ordnung und Sauberkeit mangelt, besonders im Bad. Während der eine sich nicht an achtlos abgestellten Hygieneartikeln stört, können diese für den anderen ein echtes Problem darstellen. Dabei gibt es viele clevere Lösungen für genügend Aufbewahrungsmöglichkeiten im Badezimmer. Gleiches gilt für die gemeinsam genutzten Räume, vor allem für die Küche. Manche WGs handhaben die Ordnung der Lebensmittel strikt: Jeder Bewohner hat sein eigenes Fach im Kühlschrank und im Vorratsregal. Andere leben eher nach dem Prinzip „geben und nehmen“ zusammen. In beiden Fällen sollten klare Absprachen getroffen werden, vor allem, was den Umgang mit abgelaufenen Lebensmitteln betrifft – man einer stört sich nicht weiter daran, andere befürchten Keime.
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Vor allem für junge Menschen ist eine WG oft die erste Wohnung nach dem Elternhaus. Genießt man die Freiheit in vollen Zügen, kann das durchaus dazu führen, dass man seine Pflichten im neuen Haushalt etwas vernachlässigt. Dafür gibt es den altbewährten Putzplan. Darin tragen sich alle WG-Mitglieder für bestimmte Reinigungsaufgaben ein oder man einigt sich auf einen gemeinsamen Putztag. Letzteres gestaltet sich in der Praxis aber oft schwieriger, da die Stundenpläne und Arbeitszeiten der Bewohner oft nicht übereinstimmen. Es ist wichtig, dass es verbindliche Absprachen über diese Art der Hausarbeiten gibt. Natürlich kann man sich auch Sanktionen überleben, wenn eines der WG-Mitglieder sich nicht daranhält. Die Möglichkeiten sind hier vielfältig: Wer vergisst, die Küche zu putzen, der muss zum Beispiel für die gesamte WG ein leckeres Abendessen kochen – und danach natürlich die Küche aufräumen.
Über die Zeit sammelt man seine ganz eigenen WG-Erfahrungen, denn häufig wechseln während des Studiums die Mitbewohner. Manchmal sucht man sich auch selbst eine neue Wohngemeinschaft. Wer einmal für längere Zeit in einer WG gelebt hat, der bleibt oft auch beim Einstieg ins Berufsleben dabei. Wohngemeinschaften für Berufstätige sind vor allem in den wirtschaftlich starken Regionen Sachsens beliebt, speziell nahe den Unis. Man findet sie aber prinzipiell in allen größeren Städten des Freistaats. Selbst Senioren schließen sich immer öfter in WGs zusammen oder wohnen mit Verwandten in Mehrgenerationenhaushalten. Das hat mehrere Vorteile. Zum einen haben sie meist nur ein kleines Budget, doch gemeinsam wird auch eine größere Wohnung erschwinglich. Das gilt vor allem für die angesagten Städte wie Leipzig oder Dresden, wo bezahlbarer Wohnraum selten ist. Zudem ist man nicht allein und kann sich mit anderen austauschen. Die WG ist somit längst nicht mehr nur etwas für junge Menschen.